18.04.2024 05:15:04 - dpa-AFX: WDH/Thyssenkrupp Stahl: Betriebsrat stellt Bedingungen für Verhandlungen

(Wiederholung vom Vorabend)

DUISBURG (dpa-AFX) - Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp
Steel Europe (TKSE) wollen Betriebsrat und IG Metall nur unter
bestimmten Bedingungen mit dem Management über die geplante Verkleinerung der
Kapazitäten sprechen. "Bevor wir über die Zukunft von Thyssenkrupp Steel Europe
verhandeln, verlangen wir einen garantierten Ausschluss betriebsbedingter
Kündigungen", hieß es am Mittwoch in einem an die Beschäftigten gerichteten
Flugblatt der IG Metall.

Gefordert werde auch eine Standortgarantie für alle Standorte sowie eine
Bestätigung von Zusagen aus bestimmten Tarifverträgen. "Der Arbeitgeber muss
unterschreiben, dass er dies akzeptiert, sonst setzen wir uns an keinen
Verhandlungstisch", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der
Thyssenkrupp-Stahlsparte, Tekin Nasikkol, laut dem Flugblatt. Damit ziehe man
"rote Linien" ein.

Das Unternehmen hatte vergangene Woche angekündigt, seine
Produktionskapazitäten in Duisburg deutlich verkleinern zu wollen. Damit werde
auch ein Arbeitsplatzabbau verbunden sein, hieß es. Betriebsbedingte Kündigungen
will TKSE aber vermeiden.

Wie viele Stellen betroffen sein könnten und wann der Umbau beginnen soll,
ist offen. In der Sparte des Thyssenkrupp-Konzerns arbeiten rund 27 000
Menschen, davon 13 000 in Duisburg. Fast alle Standorte liegen in
Nordrhein-Westfalen. Bis Ende März 2026 gilt eine Beschäftigungsgarantie.

Kern der Neuaufstellung soll eine Verringerung der Duisburger
Produktionskapazitäten für eine Verkaufsmenge von 11,5 Millionen Tonnen auf 9
Millionen bis 9,5 Millionen Tonnen im Jahr sein. In den 11,5 Millionen Tonnen
sind auch die Kapazitäten enthalten, die vom Duisburger Unternehmen Hüttenwerke
Krupp Mannesmann (HKM) für Thyssenkrupp produziert werden. Thyssenkrupp Steel
ist zu 50 Prozent an HKM beteiligt.

Für den 30. April ist eine Belegschaftsversammlung aller TKSE-Standorte in
einem Duisburger Stadion geplant. Der Betriebsrat erwartet dazu einen Großteil
der 27 000 Beschäftigten. Laut IG Metall wurde auch Thyssenkrupp-Vorstandschef
Miguel López eingeladen. Ob er die Einladung annehmen will, wurde zunächst nicht
bekannt./tob/DP/nas
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