16.04.2024 12:04:05 - dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Dax im Korrekturmodus - US-Börsen geben die Richtung vor

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag kräftig
nachgegeben. Negative Impulse kamen vor allem aus den USA. Dort hatten die
Börsen zum Wochenauftakt bereits spürbar Federn gelassen und werden erneut
schwächer erwartet. Die Unsicherheit ist so hoch wie lange nicht mehr,
konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.

Der Dax hat "nach Ostern die lang erwartete Korrektur
eingeleitet, ergänzte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Zum
einen beunruhigt das Thema Zinsen die Anleger, zum anderen die sich weiter
zuspitzende Situation im Nahen Osten. Die vom Forschungsinstitut ZEW
ermittelten, und etwas besser als erwartet ausgefallenen Stimmungsdaten
deutscher Finanzexperten bewegten den Markt kaum.

Zur Mittagszeit büßte der Dax 1,43 Prozent auf 17 768,61
Punkte ein. Der MDax verlor 1,55 Prozent auf 26 036,73 Zähler.
Europaweit sah es nicht viel besser aus.

Auf seinem Erholungspfad am Montag hatte das deutsche Börsenbarometer noch
zeitweise die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend übersprungen und war in
Richtung 18 200 Punkte geklettert. Im Verlauf gab es aber einen Großteil seiner
Gewinne wieder ab, weshalb Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC
Markets warnt: "Solange es dem Dax nicht gelingt, die Schlüsselunterstützung bei
18 200 Punkten zurückzuerobern, bleibt er im Korrekturmodus." Bei einer weiteren
Eintrübung der Nachrichtenlage sei sogar ein Fall bis auf 17 700 und
anschließend 17 000 Punkte denkbar.

Angesichts starker US-Wirtschaftsdaten wie dem Arbeitsmarktbericht oder den
Einzelhandelsumsätzen sowie der hartnäckigen Inflation stellen sich vermehrt
Anleger die Frage, ob es in diesem Jahr überhaupt eine Zinssenkung in der
weltgrößten Volkswirtschaft geben wird. Zudem schwebt über dem Markt die Sorge
über eine weitere Nahost-Eskalation, denn Israel will den iranischen Großangriff
laut Angaben der Militärführung des Landes nicht unbeantwortet lassen. Man wäge
die weiteren Schritte ab, hieß es. Bisher wurde allerdings noch nicht über die
Reaktion entschieden.

Unter den Einzelwerten legten Fresenius an der Dax-Spitze um
3,9 Prozent zu. Der Klinikbetreiber und Gesundheitskonzern gab am Vorabend die
US-Markteinführung des Biosimilars Tyenne bekannt. Dabei handelt es sich um ein
Nachahmerprodukt des zuvor patentgeschützten Antikörpers Tocilizumab gegen
verschiedene Autoimmunerkrankungen. Die Anteile des Konsumgüter- und
Klebstoffherstellers Beiersdorf stiegen nach der Anhebung des
Umsatzziels für 2024 um 1,7 Prozent.

Im MDax gaben Nordex nach anfänglichen Gewinnen um
unterdurchschnittliche 0,3 Prozent nach. Der Windkraftanlagenhersteller hatte am
Morgen seine Auftragseingänge für das erste Quartal bekannt gegeben.

Am Vorabend bereits hatte der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern
Drägerwerk Eckzahlen für sein erstes Quartal veröffentlicht und
zugleich die Jahresziele bestätigt. Analysten lobten die Margenentwicklung. Die
Aktien stiegen um 0,2 Prozent. Weiter abwärts dagegen ging es mit fast 12
Prozent für Varta . Sie waren am Freitag bereits um mehr als 30
Prozent abgesackt und am Montag nochmals um weitere 8 Prozent. Der
Batteriehersteller hatte vor dem Wochenende das eigene Umstrukturierungskonzept
als unzureichend bezeichnet und braucht erneut Geld./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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