16.04.2024 06:30:04 - dpa-AFX: ROUNDUP: Musk will neue X-Nutzer für Posts bezahlen lassen

SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Elon Musk will neue Nutzer seiner Online-Plattform
X in den ersten Monaten Geld bezahlen lassen, damit sie Beiträge bei dem
Twitter-Nachfolgedienst veröffentlichen dürfen. Das sei der einzige Weg, um die
Aktivität automatisierter Bot-Accounts einzudämmen, schrieb Musk am Montag bei
X. Es handele sich um einen "winzigen Betrag", betonte er, ohne eine Zahl zu
nennen. Nach drei Monaten bei X sollen neue Nutzer dann kostenlos posten dürfen,
fügte er hinzu.

Musk hatte vor der Übernahme von Twitter im Oktober 2022 immer wieder
angeprangert, dass es bei dem Dienst zu viele automatisierte Bot-Profile gebe.
Zwischenzeitlich versuchte er sogar, mit dieser Begründung aus dem rund 44
Milliarden Dollar schweren Deal zum Kauf der Plattform herauszukommen. Doch die
Aussicht, dass er vor Gericht zum Twitter-Kauf gezwungen werden könnte, brachte
ihn schließlich dazu, die Übernahme abzuschließen. Danach versprach Musk immer
wieder, das Bot- und Spam-Problem in den Griff zu bekommen. Aktuelle
KI-Programme könnten die gängigen Tests, mit denen Bot-Accounts entlarvt werden
sollen, mit Leichtigkeit bestehen, beklagte Musk nun.

X testete die Gebühr als Gegenmaßnahme bereits seit Herbst. Zunächst in
Neuseeland und auf den Philippinen konnten neue Nutzer des Dienstes erst nach
einer Zahlung von einem US-Dollar pro Jahr Beiträge veröffentlichen sowie Posts
anderer zitieren oder weiterverbreiten. Kostenlos konnten sie X nur passiv
nutzen: also Beiträge lesen, Videos ansehen und anderen Nutzern folgen.

Doch schon bei den Tests im vergangenen Jahr kam Skepsis auf. So merkte der
IT-Sicherheitsexperte Marcus Hutchins an, ihm falle keine Bot-Aktivität ein, die
sich mit der Gebühr von einem Dollar pro Jahr stoppen ließe. Eher werde der
Schritt die Plattform Geld kosten. "Spammer werden gestohlene Kreditkarten
verwenden - und die Kosten für Rückbuchungen werden höher sein als die
Abo-Einnahmen", schrieb Hutchins beim Konkurrenzdienst Threads des
Facebook-Konzerns Meta .

Bei Online-Plattformen ist es ungewöhnlich, Geld für Grundfunktionen zu
verlangen. Wie viele Nutzer X aktuell hat, ist unklar, da der Dienst als nicht
an der Börse notiertes Unternehmen keine Auskunft über sein Geschäft geben muss.

Seit Musks Twitter-Übernahme und der Umbenennung in X machen dem Dienst
sinkende Umsätze zu schaffen. Der neue Firmenchef sagte mehrfach, dass sich die
Werbeerlöse, mit denen Twitter fast ausschließlich sein Geld verdiente, in etwa
halbiert hätten. Viele Unternehmen befürchten auf Musks Plattform ein negatives
Umfeld für ihre Marken und schränkten Anzeigen bei X ein oder gaben sie ganz
auf. Im Gegenzug versuchte Musk, stärker auf Abo-Gebühren zu setzen. So ließ er
bereits einschränken, wie viele Beiträge pro Tag Nutzer sehen können, ohne eine
Gebühr von mindestens drei Euro pro Monat zu bezahlen./so/DP/zb
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