09.04.2024 19:33:36 - dpa-AFX: Genfer Uhrenmesse öffnet mit gedämpftem Optimismus ihre Tore

GENF (dpa-AFX) - Am Dienstag hat die Uhrenmesse "Watches&Wonders" in den
Genfer Palexpo-Hallen unter besonderen Vorzeichen ihre Tore geöffnet. Nach der
Rekordjagd der letzten Jahre haben sich die Aussichten für die Uhrenindustrie
eingetrübt. Ab dem nächsten Jahr soll dann Cartier-Chef Cyrille Vigneron das
Präsidium der Messe übernehmen.

Die Angst vor einer Rezession, steigende Preise und die unsichere
weltpolitische Lage mit Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten verunsichern
Konsumenten rund um den Globus. Das spüren auch die 54 Uhrenmarken, die während
einer Woche ihre neusten Produkte in Genf vorstellen.

"Die letzten Monate haben der Uhrenindustrie gezeigt, dass Krisen,
Konjunktursorgen oder die Inflation nicht spurlos an ihr vorbeigehen", sagte
Rolf Studer, Chef des Uhrenherstellers Oris, im Gespräch mit der
Nachrichtenagentur AWP. Auch Uwe Ahrendt, Chef und Mitbesitzer der deutschen
Uhrenmanufaktur Nomos Glashütte sprach von einer Normalisierung, nachdem seine
Marke stark gewachsen war.

Uhren bleiben "relevant"

Auf lange Sicht bleiben die Hersteller von teuren und weniger teuren
Zeitmessern aber optimistisch gestimmt. "Die mechanische Uhr wird an den
Handgelenken der Menschen weiter relevant bleiben", blickt Studer positiv in die
Zukunft. Schließlich hätten vor allem auch während der Pandemie immer mehr junge
Menschen Gefallen an mechanischen Zeitmessern gefunden.

Die Genfer Uhrenmesse, bei der bis am 15. April insgesamt etwa 45 000
Besucher erwartet werden, stellt für Studer gerade in unsicheren Zeiten eine
gute Plattform dar, um sich mit Kunden zu treffen, in den Medien auf sich
aufmerksam zu machen und so in der Öffentlichkeit im Gespräch zu bleiben.

Das unterstrich auch Messepräsident und Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour bei
der Eröffnungszeremonie: "Wir brauchen diese Show, um unsere Marken und deren
Produkte mindestens einmal im Jahr gemeinsam der Öffentlichkeit präsentieren zu
können." Wirtschaftsminister Guy Parmelin verwies in einer Videobotschaft auf
die Tradition in der Uhrmacherei und die Wichtigkeit der Branche für die
schweizerische Wirtschaft.

Stabübergabe im Präsidium

Die "Watches&Wonders" habe nicht nur neue Aussteller dazugewonnen, sondern
sei mit Gästen aus 125 Ländern geographisch noch breiter aufgestellt als zuvor,
fuhr Dufour fort. Zudem spreche das Ereignis ein immer jüngeres Publikum an. "In
diesem Jahr beträgt das Durchschnittsalter an der Messe 35 Jahre", sagte er.

In seiner Rede machte Dufour auch bekannt, dass er das Präsidium der im Jahr 2022 ins Leben gerufenen "Watches & Wonders Geneva Foundation" an Cartier-Chef
Cyrille Vigneron übergeben wird. Seinem designierten Nachfolger wünschte Dufour,
dass künftig noch mehr Uhrenmarken dem Ruf nach Genf Folge leisten werden.

In Genf präsentieren Marken wie Rolex, Patek Philippe, Tag Heuer und Cartier sowie kleinere, weniger bekannte Hersteller wie Alpina, Raymond Weil und Norqain
den geladenen Händlern und Journalisten Neuheiten aus der Welt der Zeitmesser.
Ab Samstag hat dann auch das breite Publikum Gelegenheit, die großen und pompös
eingerichteten Messestände zu besuchen.

Bekannte Abwesende sind in Genf die Marken der Swatch Group
(Omega, Tissot, Longines etc.) sowie Breitling und Audemars Piguet. Sie nutzen
andere Formate, um ihre Uhren vorzustellen./mk/kw/AWP/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
LVMH EO 0,3 853292 Frankfurt 770,500 02.05.24 20:15:50 -4,500 -0,58% 767,400 770,400 773,000 770,500
SWATCH GRP AG INH.SF 2,25 865126 Hamburg 0,000 03.05.24 07:32:15 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 251,600
CIE FIN.RICHEMONT SF 1 A1W5CV Hamburg 0,000 03.05.24 07:32:15 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 74,200

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