27.03.2024 13:46:03 - dpa-AFX: ROUNDUP: Unwetter treffen Finanzkonzern W&W deutlich - Gewinnaussichten mau

KORNWESTHEIM (dpa-AFX) - Hohe Versicherungsschäden haben dem Finanzkonzern
Wüstenrot & Württembergische (W&W) im vergangenen Jahr einen
Gewinneinbruch eingebrockt. Der Konzernüberschuss sackte um rund 41 Prozent auf
140,5 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen aus Kornwestheim am Mittwoch
mitteilte. Damit traf der Konzern zwar seine eigene Prognose. Diese hatte der
Vorstand aber im Herbst wegen der hohen Unwetterschäden deutlich nach unten
korrigiert.

Für dieses Jahr sind die Aussichten ebenfalls mau: Die Konzernführung gibt
sich zwar vorsichtig zuversichtlich und rechnet mit mehr Gewinn als 2023. Das
Ergebnis dürfte aber unter der mittel- bis langfristigen Zielspanne von 220
Millionen bis 250 Millionen Euro liegen. Die Aktionäre sollen jedoch nicht
darben: W&W will für 2023 eine unveränderte Dividende von 65 Cent je Aktie
ausschütten.

An der Börse kamen die Nachrichten in Summe schlecht an: Die W&W-Aktie lag
zur Mittagszeit mit mehr als drei Prozent im Minus bei 13,44 Euro und war
größter Verlierer im Kleinwerte-Index SDax . Zugleich wurde sie
nur noch knapp ein Prozent teurer gehandelt als zum Jahreswechsel.

Im abgelaufenen Jahr musste W&W in allen drei Sparten einen Gewinnrückgang
hinnehmen. Der Bereich Wohnen rund um Bausparverträge und Baufinanzierungen warf
elf Prozent weniger ab als 2022. In der Personenversicherung betrug das Minus 35
Prozent. Im Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen hinterließen unter
anderem die schweren Unwetter aus dem Sommer und gestiegene Kfz-Schäden
deutliche Spuren: Der Gewinn der Sparte brach von rund 130 Millionen auf nur
noch 8 Millionen Euro ein.

Seit 2023 berechnen große Versicherer ihre Geschäftszahlen nach den neuen
Regeln IFRS 17 und IFRS 9. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

"Die Rahmenbedingungen waren 2023 alles andere als einfach", sagte
Vorstandschef Jürgen Junker. Neben den Unwetterschäden hätten externe Faktoren
wie starke Preissteigerungen und politisch bedingte Verunsicherungen der
Menschen das Umfeld geprägt. Trotz dieser Ballung sei die Gruppe vorangekommen.

Das Neugeschäft entwickelte sich Junker zufolge in fast allen Sparten gut
bis sehr gut. "Vor allem aber hat sich die W&W-Gruppe signifikant besser
entwickelt als der Markt." Das unterstreiche die Widerstandsfähigkeit der Gruppe
mit ihren mehr als 6,5 Millionen Kunden und zeige, dass W&W auch unter
schwierigen Bedingungen erfolgreich sei./stw/jwe/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
WUESTENROT+WUERTT.AG O.N. 805100 Frankfurt 13,120 26.04.24 15:29:02 +0,120 +0,92% 0,000 0,000 13,100 13,120

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