26.03.2024 14:20:48 - dpa-AFX: KORREKTUR/ROUNDUP 2: Jeder achte Vodafone-Mitarbeiter von Sparprogramm betroffen

(Korrigiert wurde: Philippe rpt Philippe Rogge)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Vodafone verschärft sein Sparprogramm
in Deutschland. Der Telekom-Konkurrent werde rund 2000 Stellen einsparen und
verlagern, teilte der Konzern am Dienstag in Düsseldorf mit. Vodafone hat in
Deutschland rund 15 000 Beschäftigte, etwa ein Drittel davon in der
nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Von dem Programm wären damit 13
Prozent der Beschäftigten betroffen. Insgesamt plant Vodafone mit dem
Maßnahmenpaket in den kommenden zwei Jahren rund 400 Millionen Euro einzusparen.

Das "Transformationsprogramm" wurde noch vom scheidenden Firmenchef Philippe Rogge verkündet, der selbst Ende des Monats seinen Schreibtisch in der
Düsseldorfer Zentrale räumen wird. In einer Ansprache an die Beschäftigten
versuchte Rogge zum Abschied noch einmal Aufbruchstimmung zu erzeugen. Vodafone
habe begonnen, sich neu auszurichten - und sei mit verbesserten Netzen und
Angeboten in den vergangenen Quartalen wieder auf den Wachstumspfad
zurückgekehrt. "Vodafone will sich deshalb in den kommenden zwei Jahren noch
einfacher, schneller, schlanker und damit schlagkräftiger aufstellen."

Rogge hatte im Sommer 2022 von seinem Vorgänger Hannes Ametsreiter ein
schwieriges Erbe übernommen. Während der Corona-Pandemie ging ganz Deutschland
online. Und damit waren auch die Internet-Leitungen, die Vodafone mit Kabel
Deutschland und Unitymedia übernommen hatte, plötzlich bis zum
Anschlag ausgelastet. Aber auch nach dem Ende der Pandemie kam Vodafone trotz
erheblicher Investitionen ins überlastete Netzwerk kaum mit den gestiegenen
Anforderungen der Kundschaft hinterher, die ohne Netz-Ruckler im Home-Office
arbeiten oder am Feierabend Videos streamen möchte.

Beim Kabelnetz steht Vodafone aber nicht nur in der Pflicht, die
versprochenen Gigabyte-Geschwindigkeiten abzuliefern. Eine große Herausforderung
ergibt sich auch durch den Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs beim
Kabel-Fernsehen für die Mieter in Mehrfamilienhäuser. Danach dürfen ab dem 1.
Juli 2024 die Kosten für den Kabel-TV-Anschluss nicht mehr in den
Mietnebenkosten dem Mieter in Rechnung gestellt werden.

Als größter Kabelnetzbetreiber in Deutschland ist Vodafone davon besonders
betroffen, denn zumindest ein Teil des TV-Geschäfts wird nicht mehr bei Vodafone
bleiben, sondern von neuen Konkurrenten wie Waipu.tv oder Zattoo übernommen
werden. Aus der Düsseldorfer Firmenzentrale hört man allerdings auch, der
Wegfall des Nebenkostenprivilegs sei schon vor der aktuellen Sparrunde im
Firmen-Etat berücksichtigt worden und kein Grund für die neuen Sparbemühungen.

Das "Transformationsprogramm" ist aber nicht nur ein Sparprogramm, weil
zeitgleich frisches Geld in die Digitalisierung, den Ausbau der Netze, die
Verbesserung des Kundenservice sowie in die Entwicklung neuer Produkte
investiert wird. Zu den ins Auge gefassten "einfacheren Produkten und Services"
soll dem Vernehmen nach auch ein neuer Streaming-Stick für den Fernseher
gehören, so wie er vom Erzkonkurrenten Deutsche Telekom als
MagentaTV-Stick oder von Google als Chromecast TV angeboten wird.

Andere Initiativen betreffen das Backend. Dort sollen unter anderem bislang
getrennte Kundenbetreuungssysteme für Kabelanschluss und Mobilfunk
zusammengeführt werden. Gleichzeitig will Vodafone seine Energiekosten und den
damit verbundenen CO2-Fußabdruck verringern. Das soll unter anderem durch die
Modernisierung von Netzelementen und IT-Systemen gelingen.

Bei den personellen Veränderungen werde Vodafone sozialverträglich vorgehen, versprach Rogge. Bestimmte manuelle Tätigkeiten würden künftig durch verstärkte
Automatisierung ausgeübt werden. Vodafone will in anderen Bereichen aber auch
neue Leute einstellen. Wachstumsfelder wie das Cloud-Geschäft sowie "kundennahe
Positionen vor allem im Firmenkundenbereich" sollen mit Experten gestärkt
werden./chd/DP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
DT.TELEKOM AG NA 555750 Frankfurt 21,850 26.04.24 18:08:49 +0,120 +0,55% 0,000 0,000 21,680 21,850
VODAFONE GROUP PLC A1XA83 Frankfurt 0,810 26.04.24 20:01:53 +0,010 +1,25% 0,000 0,000 0,805 0,810
ALPHABET INC.CL C DL-,001 A14Y6H Frankfurt 162,380 26.04.24 19:24:06 +15,460 +10,52% 0,000 0,000 163,600 162,380

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