13.03.2024 14:26:44 - dpa-AFX: WDH: EZB erspart Banken Zinsverluste

(Wiederholung aus technischen Gründen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Nachrichten für Banken im Euroraum: Die Institute müssen nicht mehr Geld als bisher unverzinst bei der Europäischen Zentralbank
(EZB) hinterlegen. Überlegungen zu einer Erhöhung dieser sogenannten
Mindestreserve sind vorerst vom Tisch. Das geht aus am Mittwoch vom EZB-Rat
beschlossenen Veränderungen des operativen Handlungsrahmens der Notenbank für
die Durchführung der Geldpolitik im Währungsraum hervor. "Der Mindestreservesatz
zur Bestimmung der Mindestreservepflicht der Banken bleibt unverändert bei einem
Prozent", teilte die EZB in Frankfurt mit.

Geldhäuser im Euroraum sind verpflichtet, einen bestimmten Betrag auf ihrem
Konto bei der jeweiligen nationalen Notenbank zu halten. Aktuell liegt diese
unverzinste Mindesteinlage für Geschäftsbanken bei einem Prozent der
Kundeneinlagen. Im Juli entschieden die Euro-Währungshüter, diese Reserven nicht
mehr zu verzinsen.

Aus dem Kreis der Notenbanker hatte es Forderungen nach einer Erhöhung der
Mindestreserve gegeben. Das hätte der Finanzbranche Liquidität entzogen.
Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann hatte im September in einem Interview
eine Quote von fünf bis zu zehn Prozent in die Diskussion gebracht.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte im November daran erinnert, dass der
Mindestreservesatz in den ersten 13 Jahren des Euro bei 2 Prozent lag, und eine
"moderate Erhöhung" nicht ausgeschlossen, "um die Effizienz der Geldpolitik zu
verbessern".

In der Überarbeitung des Handlungsrahmens legte der EZB-Rat zudem fest, dass der Abstand zwischen dem Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft im Euroraum
mit frischem Zentralbankgeld und dem Zins für bei der EZB geparkte Gelder
künftig nur noch 15 statt 50 Basispunkte betragen wird. Diese Änderung soll vom
18. September an gelten.

Derzeit liegt der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz bei 4,5 Prozent, die
sogenannte Einlagefazilität, auf die Marktteilnehmer seit einigen Jahren mehr
Augenmerk legen, beträgt aktuell 4,0 Prozent. "Diese geringere Spanne wird
Anreize für Gebote bei den wöchentlichen Transaktionen bieten, so dass sich die
kurzfristigen Geldmarktsätze wahrscheinlich in der Nähe der Einlagefazilität
entwickeln werden", erklärte die EZB.

Insgesamt will die Zentralbank mit ihrem überarbeiteten Rahmenwerk
sicherstellen, dass der Übergang von der sehr expansiven Geldpolitik reibungslos
vonstattengeht - nun, da die in den vergangenen Jahren aufgeblähte Bilanz der
Notenbank abgeschmolzen wird und es im Markt mitunter Sorgen gibt, dass dies
Stabilitätsrisiken mit sich bringen könnte. 2026 will die Notenbank die
einzelnen Parameter ihres operativen Handlungsrahmens erneut unter die Lupe
nehmen./ben/DP/jsl/stw
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BCO SANTANDER N.EO0,5 858872 Xetra 4,863 26.04.24 17:35:46 +0,113 +2,38% 0,000 0,000 4,806 4,863
BNP PARIBAS INH. EO 2 887771 Xetra 67,020 26.04.24 17:35:50 -1,410 -2,06% 0,000 0,000 68,370 67,020
Deutsche Bank Aktiengesellscha 514000 NYSE 17,770 26.04.24 03:00:29 -0,150 -0,84% 16,700 16,870 17,850 17,770
COMMERZBANK AG CBK100 Xetra 14,105 26.04.24 17:38:57 +0,050 +0,36% 0,000 0,000 14,145 14,105
UNICREDIT A2DJV6 Xetra 35,005 26.04.24 17:35:59 +0,360 +1,04% 0,000 0,000 35,055 35,005

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