14.02.2024 13:40:54 - dpa-AFX: ROUNDUP/Trotz Schwäche im US-Geschäft: Ahold Delhaize verspürt Aufwind

ZAANDAM (dpa-AFX) - Beim Einzelhändler Ahold Delhaize lichten
sich nach schwierigen Zeiten die Aussichten. Im Schlussquartal lief es in den
Vereinigten Staaten für den niederländisch-belgischen Konzern immerhin besser
als gedacht, und in Europa scheint es ebenfalls nach langer Durststrecke
aufwärts zu gehen. Zwar musste das Unternehmen 2023 einen kräftigen
Gewinneinbruch verkraften, am Aktienmarkt sorgten zur Wochenmitte aber die
wachsende Zuversicht des Vorstands und die Fortschritte beim
Kostensenkungsprogramm für Begeisterung.

Die Aktie sprang zeitweise um bis zu sechs Prozent auf ein Hoch seit Anfang
November. Am frühen Nachmittag führte das Papier noch mit fast vier Prozent
Aufschlag den Eurostoxx 50 an. Der Kurs hat allerdings eine monatelange Talfahrt
hinter sich, noch im Januar war der Anteilsschein auf ein Tief seit dem Sommer
2022 gefallen.

In den USA, dem größten Markt des Konzerns, hatte Ahold Delhaize in der
jüngeren Vergangenheit über weite Strecken zu kämpfen. Eine hohe Inflation und
eine allgemeine Zurückhaltung der Verbraucher machten es auch vielen anderen
Einzelhändlern in den Vereinigten Staaten zeitweise schwer. Im wichtigen
Weinachtsquartal sanken auf dem US-Markt die Erlöse von Ahold Delhaize
währungsbereinigt zwar leicht, doch lief es operativ besser als gedacht.

Dazu trugen zum einen die Kostensenkungen bei, aber auch der - eigentlich
verlustreiche - Verkauf der US-Tochter Freshdirect habe sich leicht
margensteigernd ausgewirkt, hieß es vom Konzern in der am Mittwoch verbreiteten
Mitteilung. Laut den Analysten von Jefferies wurden mehr Rückstellungen für das
US-Geschäft aufgelöst als gedacht, dies habe ebenfalls zu dem unerwartet guten
Ergebnis beigetragen.

Unterdessen lief es nach Konzernangaben auch in Europa bei diversen Marken
des Unternehmens zuletzt wieder besser, der Absatz zog im Schlussquartal
erstmals seit mehr als zwei Jahren an. "Wir sehen den Wendepunkt kommen", sagte
Finanzchefin Jolanda Poots-Bijl der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Auch beim Kostenabbau kam der Einzelhändler voran. Der Vorstand hatte im
vergangenen Frühjahr angekündigt, wegen des inflationären Umfelds seine
Sparbemühungen zu forcieren. 2023 beliefen sich die Einsparungen letztlich auf
knapp 1,3 Milliarden Euro, fast 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Unter dem Strich brach der Gewinn jedoch im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 um mehr als ein Viertel auf knapp 1,9 Milliarden Euro ein, während der
Umsatz um knapp zwei Prozent auf 88,6 Milliarden Euro stieg. Die Aktionäre
sollen mit 1,10 Euro je Aktie dennoch rund 5 Prozent mehr Dividende erhalten als
ein Jahr zuvor.

Für 2024 peilt Konzernchef Frans Muller weiterhin eine bereinigte Marge von
mindestens 4 Prozent an, nach einem leichten Rückgang auf 4,1 Prozent im
Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll in etwa auf dem Vorjahresniveau
herauskommen. Die Prognose habe etwas Beruhigendes angesichts der aktuell
schwachen Bewertung der Papiere am Markt, hieß es dazu von den
Jefferies-Analysten./tav/mne/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
AHOLD DELHAIZE,KON.EO-,01 A2ANT0 Xetra 27,800 26.04.24 17:35:43 +0,020 +0,07% 27,300 30,000 28,050 27,800

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