06.06.2023 07:02:03 - dpa-AFX: DUH fordert Stopp der Vorarbeiten für geplantes LNG-Terminal

MUKRAN (dpa-AFX) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert ein Stopp der
Vorarbeiten für das in Mukran auf Rügen geplante Terminal für Flüssigerdgas
(LNG) sowie etwaiger Genehmigungsverfahren. "Solange noch nicht einmal der
Standort Mukran genehmigt ist, dürfen keine Bauarbeiten und auch keine
vorbereitenden Arbeiten für die Anschluss-Pipeline stattfinden", kritisierte
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner am Dienstag. "Wir fordern das
Bergamt Stralsund auf, das Verfahren auszusetzen und die geplanten Arbeiten von
Gascade zu untersagen."

Vergangene Woche hatte der Gasnetzbetreiber Gascade mitgeteilt, umgehend mit Untersuchungen für die geplante rund 50 Kilometer lange
Offshore-Anbindungsleitung vom Gasnetzknotenpunkt in Lubmin bis nach Mukran zu
beginnen. Die für die Genehmigung der Anbindungsleitung notwendigen Unterlagen
müssten nun kurzfristig erstellt werden. Dafür sollten Vermessungsschiffe
entlang der geplanten Trasse eingesetzt werden.

Zudem sollten im Hafen Mukran die für den Bau eingeplanten Rohre
bereitgestellt werden. Die Bundesregierung - Initiator des Projekts - hatte die
vom Bau der deutsch-russischen Ostseegaspipeline Nord Stream 2 stammenden Röhren
gekauft.

Die DUH kritisierte, für das Terminal fehle bislang die Rechtsgrundlage. Die Aufnahme des Standortes in das LNG-Beschleunigungsgesetz sei zwar vom
Bundeskabinett, nicht aber vom Parlament beschlossen werden.

Am Montag hatten sich Bürgerinitiativen und Vereine mit einem Schreiben an
die Schweriner Landesregierung gewandt und erneut die LNG-Pläne kritisiert. Sie
fürchten demnach um die Natur und den für die Insel wichtigen Tourismus. Am
späten Dienstagnachmittag ist auf der Insel zudem eine Informationsveranstaltung
der Unternehmen Gascade und Deutsche Regas für interessierte Bürgerinnen und
Bürger geplant. Die Deutsche Regas soll das Terminal betreiben, nachdem sich der
Energiekonzern RWE mittlerweile zurückgezogen hat.

Die Bundesregierung hält das Terminal notwendig für die
Versorgungssicherheit und will es noch im kommenden Winter in Betrieb nehmen.
Kritiker sprechen hingegen von nicht benötigten Überkapazitäten./chh/DP/stk
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