16.05.2024 05:45:13 - dpa-AFX: AUSBLICK: Telekom mit höherer Profitabilität bei Umsatzstagnation erwartet

BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom legt am Donnerstag (16.
Mai) ihre Ergebnisse für das erste Quartal vor.

DAS BESCHÄFTIGT DIE TELEKOM:

Der Erfolg der Deutschen Telekom hängt auch vom Erfolg der Tochter T-Mobile
US ab. Zuletzt zog T-Mobile-US-Chef Mike Sievert die Aufmerksamkeit mit mehreren
Übernahmen auf sich - nach dem angepeilten Zukauf der Ka'ena Corporation und
ihrer lukrativen Billigfunk-Marke Mint Mobile verkündete der Manager Ende April
die Übernahmepläne für den Glasfaseranbieter Lumos. Auf Analystenkritik, wonach
Lumos nur einen winzigen Teil des US-Marktes ausmache, antwortete Sievert, dass
er eine Chance auf beschleunigtes Wachstum sehe - mehr zur Strategie wollte er
nicht preisgeben.

2024 will Sievert 5,2 bis 5,6 Millionen neue Vertragskunden von seinen
Produkten überzeugen. Beim operativen Gewinn ohne die Verzerrung durch die
Endgeräte-Vermarktung (ber Core Ebitda) soll 2024 bei T-Mobile US der Wert von
29,1 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf 31,4 bis 31,9 Milliarden Dollar
steigen. Damit wurde der Manager zuletzt optimistischer. Daher würde es weniger
überraschen, wenn die Telekom ihre ohnehin als konservativ erachtete
Jahresprognose nun ebenfalls erneuert.

Auf das Gesamtjahr gesehen will die Telekom bisher ihr um Sondereffekte
bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive
Leasingkosten (Ebitda AL) vom Pro-Forma-Wert 40,6 Milliarden Euro auf 42,9
Milliarden Euro hieven. Auch der freie Finanzmittelzufluss (Free Cashflow) soll
steigen - und zwar um gut 16 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro. Bei beiden
Kennziffern ist die Telekom zum überwiegenden Teil davon abhängig, wie sich die
US-Amerikaner entwickeln.

Stand Ende Dezember hält der deutsche Staat inklusive der Förderbank KfW gut 30 Prozent der Telekom-Anteile. 48 Prozent gehören institutionellen Anlegern,
4,5 Prozent entfallen auf den japanischen Softbank-Konzern.

DAS WOLLEN ANALYSTEN SEHEN:

Für UBS-Analyst Polo Tang bleibt die Telekom ein defensiver Titel mit
attraktiver Rendite für Aktionäre. Er führte als Unklarheiten die mögliche
Frequenzversteigerung sowie Lohnerhöhungen und die daraus resultierenden Effekte
auf den operativen Gewinn an.

Zumindest beim ersten Punkt dürften Anleger aufatmen: Wie aus einem internen Schreiben der Bundesnetzagentur von Ende April hervorgeht, will die Behörde
bestimmte Nutzungsrechte verlängern, anstatt sie zu versteigern. Das
entsprechende Regelwerk will die Bundesnetzagentur am 13. Mai ihrem Beirat
vorstellen, in dem Politiker sitzen.

Bei den Tarifverhandlungen konnten die Gewerkschaft Verdi und die Telekom
auch in der dritten Tarifrunde noch kein Ergebnis erzielen. Die ursprünglich nur
bis Dienstag geplante vierte Verhandlungsrunde wurde bis Freitag verlängert. Die
Telekom hatte zuletzt ihr Angebot nachgebessert. Verdi lehnte das neue Angebot
zwar als nicht ausreichend ab, nannte es aber einen "Schritt in die richtige
Richtung", den man wertschätze.

Mit Blick auf das erste Quartal gehen Analysten im Mittelwert davon aus,
dass die Telekom beim Umsatz wie schon im Vorjahr an der Zahl von 28 Milliarden
Euro kratzen dürfte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) dürfte sich auf
10,25 Milliarden Euro belaufen nach knapp 10 Milliarden im Vorjahreszeitraum.

Beim freien Mittelzufluss (Free Cashflow AL) gehen die Experten von knapp
3,9 Milliarden Euro aus - im Gesamtjahr soll der Betrag dann bei fast 19
Milliarden Euro liegen. Der Konzernumsatz 2024 dürfte auf 114,1 Milliarden Euro
steigen, davon dürften im Mittel knapp 42,8 Milliarden Euro als bereinigtes
operatives Ergebnis hängen bleiben./ngu/mis/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
DT.TELEKOM AG NA 555750 Xetra 22,690 05.06.24 11:58:26 +0,440 +1,98% 22,680 22,690 22,480 22,250
T-MOBILE US INC.DL,-00001 A1T7LU Xetra 163,780 05.06.24 10:47:29 +2,300 +1,42% 163,180 163,780 163,920 161,480

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