07.07.2024 15:08:25 - dpa-AFX: SPORT/Schlappe ohne Trio: Basketball-Weltmeister enttäuschen

KÖLN (dpa-AFX) - Basketball-Weltmeister Deutschland hat den Start in die
Olympia-Vorbereitung ordentlich vermasselt. Das Team um Kapitän Dennis Schröder
verlor am Samstag in Köln deutlich mit 66:90 (28:48) gegen Olympia-Gastgeber
Frankreich. Es war in der knapp dreijährigen Amtszeit von Bundestrainer Gordon
Herbert die zweithöchste Niederlage.

Während die Gäste um Supertalent Victor Wembanyama (25 Punkte) vor 18.500
Fans eindrucksvoll ihre Medaillenambitionen für Paris untermauerten, muss sich
das noch ersatzgeschwächte deutsche Team in den kommenden drei Wochen deutlich
steigern. Schröder geriet in Halbzeit eins mit NBA-Kollege Evan Fournier, der
ihn nach einem Foul würgte, aneinander und erzielte in seinem ersten Länderspiel
seit dem WM-Titel von Manila insgesamt 23 Punkte.

Wagners für Montag eingeplant

Allzu viel Unterstützung bekam der 30 Jahre alte Spielmacher aber diesmal
nicht. Die NBA-Profis Franz Wagner, Moritz Wagner und Daniel Theis waren
kurzfristig nicht auf dem Parkett dabei - sehr zur Enttäuschung der Fans, die
viele Wagner-Trikots in die ausverkaufte Arena in Köln trugen. Grund ist die
Vertragssituation der drei Profis, die in der NBA noch keinen neuen Kontrakt
unterzeichnen konnten. Herbert nannte die Situation bei Magentasport "ein
Hindernis".

Aus den nicht unterschriebenen Verträgen entstehen Schwierigkeiten mit der
Versicherung. Bis zum Rückspiel, das die beiden Olympia-Gruppengegner am Montag
(21.00 Uhr/ProSieben MAXX) in Montpellier bestreiten, soll es zumindest bei den
Wagner-Brüdern klappen. Beide sind sich mit den Orlando Magic über einen neuen
Vertrag einig und müssen das Papier nur noch unterschreiben. Ob Theis in der
zweiten Partie der Vorbereitung dabei sein kann, ist noch offen.

Verteidiger wie Slalomstangen

Auf dem Parkett waren die Franzosen sofort präsent. Angeführt vom
ehrgeizigen Supertalent Wembanyama (2,23 Meter) sowie Defensivspezialist Rudy
Gobert (2,16 Meter) wuchs die Führung Punkt um Punkt. Erst führten die Franzosen
mit 8:0, später wurde der Vorsprung schnell zweistellig. Deutschland setzte
seine ersten zwölf Dreipunktewürfe daneben. In die Zone trauten sich Schröder
und Co. aber auch kaum, weil dort Wembanyama mit seinen extrem langen Armen
wartete.

Der Aufreger des Spiels, das sich auch das deutsche Handball-Nationalteam
live vor Ort ansah, war dann die Szene zwischen Fournier und Schröder. Nach
einem harten Foul des Franzosen lieferten sich beide NBA-Profis erst ein
Wortgefecht, bevor Fournier den deutschen Kapitän mit beiden Händen am Hals
packte. Gegen Schröder wurde ein unsportliches Foul verhängt. Fournier bekam ein
disqualifizierendes Foul und musste das Parkett vorzeitig verlassen.

Das Spiel war zur Halbzeit bereits entschieden. Frankreich führte mit 20
Punkten und hatte in allen Statistik-Kategorien Vorteile. Der bewegliche Riese
Wembanyama umkurvte die deutsche Verteidigung teilweise wie Slalomstangen und
lieferte auch nach dem Seitenwechsel noch Höhepunkt um Höhepunkt. Einen Dreier
verwandelte er über das Brett. Nach dem Rückspiel in Montpellier treffen die
beiden Teams auch in der Olympia-Vorrunde von Lille am 2. August
aufeinander./pre/DP/he

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