23.05.2024 06:22:48 - dpa-AFX: SPORT: Ausgerechnet jetzt: Leverkusen nach Final-Niederlage ernüchtert

DUBLIN (dpa-AFX) - Gegen diese bittere Final-Niederlage hätten sie bei Bayer
Leverkusen ihren historischen Bundesliga-Rekord gern eingetauscht. "Uns allen
war klar, dass die Serie irgendwann reißen muss", sagte Nationalspieler Jonas
Hofmann nach dem 0:3 (0:2) im Europa-League-Endspiel gegen Atalanta Bergamo in
Dublin am Mittwochabend. "Aber wenn wir tauschen könnten, hätten wir lieber in
der Bundesliga noch ein Spiel verloren." Kapitän Lukas Hradecky ergänzte: "Ich
hätte die erste Niederlage gerne in einem bedeutungslosen Spiel kassiert."

Am Wochenende hatten sie in Leverkusen noch dem Rekord gefeiert, als erster
Club eine komplette Bundesliga-Saison ohne Niederlage beendet zu haben. Doch
dass ihre unglaubliche Serie im 52. Spiel ausgerechnet in einem Finale endete,
schmerzte alle sehr. Das Triple hat sich mit einem Schlag erledigt - und der
Frust saß tief. "Niederlagen in Finals vergisst man nicht so leicht", sagte
Trainer Xabi Alonso. "Leider ist unser Plan nicht aufgegangen. Das wird keine
einfache Nacht für uns."

So, wie die Saison über fast alles für Bayer lief, so lief am Mittwoch in
Irland fast alles gegen die Werkself. "Wir hatten mal einen schlechten Tag. Aber
es schmerzt, dass es in so einem wichtigen Spiel passiert", sagte Alonso. "Heute
hat uns einfach vieles gefehlt."

Und der Gegner schlug Bayer mit den eigenen Mitteln. Er kaufte dem Favoriten den Schneid ab durch leidenschaftliches, temporeiches und aggressives Spiel und
nutzte seine Chancen eiskalt. Vor allem in Person des Nigerianers Ademola
Lookman, der in zwei Spielzeiten für RB Leipzig ganze fünf Pflichtspiel-Tore
erzielt hatte und Bayer nun mit einem Dreierpack (12., 26. und 75. Minute) quasi
alleine besiegte. "Wahrscheinlich hat er das Spiel seines Lebens gemacht", sagte
Hradecky ernüchtert.

So herrschte 69 Stunden vor Anpfiff des DFB-Pokalfinales gegen den 1. FC
Kaiserslautern am Samstag in Berlin die pure Ernüchterung. "Wir müssen ehrlich
zugeben, dass Atalanta es verdient hat", sagte Nationalspieler Robert Andrich.
"Dadurch lässt es sich vielleicht einfacher abhaken." Andrichs Fazit war dennoch
so klar wie unerbittlich: "Heute war einfach ein beschissener Tag."/sho/DP/stk

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