07.03.2024 05:50:07 - Striktere EU-Regeln für große Digital-Plattformen greifen

BRÜSSEL/SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - In der Europäischen Union greifen seit Donnerstag striktere Regeln für große Online-Plattformen, die einen Machtmissbrauch verhindern sollen. Die EU-Kommission machte bisher 22 Dienste von sechs Unternehmen als sogenannte "Gatekeeper" (Torwächter) aus, für die die neuen Vorgaben gelten.

Betroffen sind wenig überraschend die amerikanischen Tech-Giganten: Apple , Amazon , Microsoft , die Google -Mutter Alphabet und der Facebook-Konzern Meta . Daneben kam auf die Liste die Video-App TikTok des ursprünglich aus China stammenden Konzerns Bytedance.

Zu den Vorgaben gehört unter anderem, dass die "Gatekeeper" eigene Dienste nicht gegenüber Angeboten von Konkurrenten bevorzugen dürfen. In der Websuche von Google werden deshalb Informationen aus spezialisierten Suchmaschinen anderer Firmen nun ausführlicher dargestellt. Auch ist untersagt, Daten aus verschiedenen Diensten ohne ausdrückliche Einwilligung der Nutzer zu verknüpfen.

Apple lässt jetzt erstmals zu, dass auf dem iPhone Apps aus anderen Marktplätzen als dem hauseigenen Download-Store geladen werden können. Beim Facebook-Konzern schufen die Chat-Dienste WhatsApp und Messenger Voraussetzungen für die Integration konkurrierender Messaging-Dienste. Doch Rivalen wie Signal und Threema zeigen wenig Interesse daran und verweisen auf ihre eigenen Datenschutz-Standards.

Bei Verstößen gegen den DMA drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes - und bis zu 20 Prozent im Falle wiederholter Verletzungen. Als letzte Option steht auch eine Zerschlagung im Raum. Am Ende könnten Gerichte über mögliche Strafen entscheiden.

Eine spannende Frage ist, ob die EU-Kommission die Umsetzung der DMA-Vorgaben bei Apple akzeptieren wird. Einige Unternehmen wie Spotify oder der "Fortnite"-Entwickler Epic werfen dem iPhone-Konzern vor, die Konditionen beim Laden von Apps aus anderen Stores so gestaltet zu haben, dass dies für viele Entwickler nicht tragbar sei - und sie lieber im bisherigen Modell bleiben würden.

Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte bisher nur, dass die Kommission die Umsetzung der DMA-Vorgaben mit Priorität prüfen werde. Der US-Nachrichtenagentur Bloomberg sagte sie zugleich, die DMA-Lösungen großer Tech-Konzerne sollten nicht "unattraktiv" für deren Kunden und Nutzer sein./so/DP/zb


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
APPLE INC. 865985 Xetra 203,550 18.06.24 11:57:58 +1,850 +0,92% 203,500 203,650 202,900 201,700
AMAZON.COM INC. DL-,01 906866 Xetra 171,460 18.06.24 11:54:42 +2,000 +1,18% 171,440 171,580 171,580 169,460
MICROSOFT DL-,00000625 870747 Xetra 419,800 18.06.24 12:01:52 +5,650 +1,36% 419,750 419,900 417,900 414,150
META PLATF. A DL-,000006 A1JWVX Xetra 471,300 18.06.24 11:50:36 +3,800 +0,81% 471,550 471,950 470,550 467,500
ALPHABET INC.CL.A DL-,001 A14Y6F Xetra 165,500 18.06.24 11:57:07 +1,800 +1,10% 165,500 165,600 165,500 163,700

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