17.06.2024 12:06:52 - dpa-AFX: Viele Unternehmen in Deutschland nutzen weiterhin das Fax-Gerät

BERLIN (dpa-AFX) - Gut drei von vier Unternehmen in Deutschland (77 Prozent)
nutzen immer noch ein Fax-Gerät, um zumindest gelegentlich Dokumente zu
übertragen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des
Digitalverbands Bitkom unter Firmen ab 20 Beschäftigten. Für die am Montag in
Berlin vorgestellte Studie wurden 604 Unternehmen befragt.

Ein Vergleich zeigt allerdings, dass die Fax-Nutzung langsam aber stetig
zurückgeht: Vor einem Jahr gaben noch 82 Prozent der befragten Firmen an, sich
nicht vom Fax verabschiedet zu haben. 2022 waren es 88 Prozent, 2020 noch 92
Prozent und 2018 sogar noch 95 Prozent.

Auch die Nutzungsintensität nimmt kontinuierlich ab. Ein Viertel der
Unternehmen (25 Prozent) nutzt das Fax noch häufig oder sehr häufig. Im Vorjahr
waren es dagegen noch 33 Prozent, 2018 sogar 62 Prozent der Unternehmen, die
häufig oder sehr häufig Faxe verschickten.

"Wandel erstaunlich langsam"

Dem Digitalverband geht der Wandel allerdings nicht schnell genug: "Zwar ist die Fax-Nutzung in deutschen Unternehmen seit Jahren rückläufig, trotzdem geht
der Wandel erstaunlich langsam vonstatten - gerade, wenn man bedenkt, dass es
längst komfortablere und sichere Wege gibt", sagte Bitkom-Experte Daniil Heinze.

Alternativen zum Fax seien etwa die digitale Signatur, der EDI-Standard oder spezielle E-Mail-Formate, die auch rechtssichere Zustellnachweise böten, sagte
er. "Damit diese effizienteren und sichereren Alternativen lange etablierte
Fax-Prozesse ablösen, braucht es die Bereitschaft auf allen Seiten, bestehende
Lösungen zu hinterfragen und sich auch neues digitales Know-how anzueignen."

Mehr als jede zweite Firma hält Faxen für Behörden-Kommunikation für nötig

Bei vielen Unternehmen ist diese Botschaft bislang nicht angekommen. 56
Prozent der Unternehmen, die noch faxen, geben an, dies sei in der Kommunikation
mit Behörden unumgänglich. 43 Prozent halten das Fax für sicherer als den
Postweg. 35 Prozent halten am Fax fest, weil sie gut funktionierende und
etablierte Kommunikationsprozesse haben. Je 27 Prozent faxen aus Gewohnheit
beziehungsweise, weil sie in der Regel ein Zustellungsnachweis benötigen.

Den Firmen, die nicht auf das Fax-Gerät verzichten können, empfiehlt
Bitkom-Experte Heinze zumindest auf digitale Fax-Geräte umzusteigen, die die
Daten über das Internet übertragen statt wie ursprünglich über Telefonleitungen.
"Im Vergleich zu einer Standard-E-Mail bietet das digitale Fax häufig eine
automatische Empfangsbestätigung, ist weniger fälschungsanfällig und eignet sich
auch für rechtssichere Kommunikation."/chd/DP/jha

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