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17.12.2025 08:30:24 - EQS-News: GLOBAL ESG MONITOR 2025: WESENTLICHKEITSANALYSEN WEIT VERBREITET - INTEGRATION INS RISIKOMANAGEMENT ZEIGT LÜCKEN (deutsch)
GLOBAL ESG MONITOR 2025: WESENTLICHKEITSANALYSEN WEIT VERBREITET - INTEGRATION INS RISIKOMANAGEMENT ZEIGT LÜCKEN
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EQS-News: cometis AG / Schlagwort(e): Studie
GLOBAL ESG MONITOR 2025: WESENTLICHKEITSANALYSEN WEIT VERBREITET -
INTEGRATION INS RISIKOMANAGEMENT ZEIGT LÜCKEN
17.12.2025 / 08:30 CET/CEST
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GLOBAL ESG MONITOR 2025: WESENTLICHKEITSANALYSEN WEIT VERBREITET -
INTEGRATION INS RISIKOMANAGEMENT ZEIGT LÜCKEN
Wiesbaden, 17. Dezember 2025 - 87 Prozent der DAX-Unternehmen haben eine
Doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt - 37 Prozentpunkte mehr als im
Vorjahr. Doch Anwendung allein reicht nicht aus: Die aktuelle Studie des
Global ESG Monitor (GEM) offenbart Unterschiede zwischen unternehmenseigenen
Wesentlichkeitsbewertungen und externen Stakeholder-Erwartungen und auch
Lücken bei der Integration ins Risikomanagement.
Doppelte Wesentlichkeitsanalyse (DMA) verändert Risikobewusstsein
Eine Analyse von 151 Unternehmen aus der DAX-Familie kommt zu dem Ergebnis:
Die DMA ist ein wichtiges strategisches Instrument, das das Risikomanagement
auf ein neues Niveau heben soll. Wie viel sich getan hat, zeigt sich im
Vergleich zum Vorjahr: Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat mit der DMA
den Umfang wesentlicher Themen erweitert und damit Auswirkungen und Risiken
erkannt, die zuvor nicht auf dem Radar waren. Und knapp ein Viertel konnte
den Umfang aktiv reduzieren - ein Zeichen bewusster Priorisierung.
Chemiesektor: Pollution als blinder Fleck?
Immer wieder wird in der Praxis diskutiert, wie vollständig die wesentlichen
Themenlisten eigentlich sind und wie gut die Ergebnisse der DMA zu den
Stakeholdererwartungen passen. Ein Realitätscheck am Beispiel des
Chemiesektors offenbarte am Beispiel von Umweltverschmutzungen Diskrepanzen
zwischen der Selbsteinschätzung der Unternehmen und der externen
Risikobewertung durch Stakeholder etwa aus dem Finanzsektor. Eine Datenbank,
die Banken und Versicherer nutzen können, um naturbezogene Risiken zu
identifizieren, denen sie durch ihre Kreditvergabe, Zeichnung und
Investitionen in risikoreichen Branchen und Teilbranchen ausgesetzt sind,
ergab 21 wesentliche Pollution-Impacts für den Sektor. Etwa die Hälfte der
Chemieunternehmen hat Pollution jedoch nicht als wesentlich eingestuft.
Warum das so ist, lässt sich anhand des Reportings nicht eindeutig
nachvollziehen.
Ariane Hofstetter, Co-Founderin des Global ESG Monitor, ordnet ein:
"Wer solche Diskrepanzen früh erkennt, kann sie im Report einordnen, im
Dialog mit Stakeholdern klären oder die eigene Bewertung noch einmal
kritisch prüfen."
Zeithorizonte und indirekte Wirkungsketten als strukturelle Herausforderung
Naturrisiken entfalten sich langfristig - klassische Risikosysteme messen
kurzfristig. 60 Prozent der Naturrisiken wirken laut Datenbank mittel- bis
langfristig, während etablierte Risikosysteme eher kurzfristige Zeiträume
abdecken. Hinzu kommt: Ein Teil dieser Risiken wirkt indirekt - über
Lieferketten, regulatorische Änderungen oder Marktverschiebungen. Diese
indirekten Wirkungsketten sind schwerer zu quantifizieren und erfordern
andere Methoden als klassische Finanzrisiken. Integration bedeutet daher
nicht, parallele Systeme aufzubauen, sondern langfristige und indirekte
Risiken in kurzfristig messbare Frühindikatoren zu übersetzen.
Integration Gap: 23 Prozentpunkte zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Mehr als die Hälfte der DAX-Unternehmen gibt an, Nachhaltigkeitsrisiken
vollständig ins Risikomanagement integriert zu haben. Doch nur gut ein
Drittel zeigt dies durch konsistente Risikobeschreibungen in beiden
Berichtsteilen.
Das erschwert externen Stakeholdern die Nachvollziehbarkeit: Wenn zum
Beispiel Wasserknappheit im Sustainability Statement und
Produktionsunterbrechung im Risikobericht nicht erkennbar zusammenhängen,
bleiben Kaskadeneffekte möglicherweise zwischen den Zeilen verborgen.
Drei Reifestufen der Wesentlichkeitsanalyse
Insgesamt lassen sich aus der Studie drei Reifestufen ableiten: Adopted,
Complete und Integrated. Die meisten Unternehmen befinden sich 2025 auf
Stufe 1. Die Arbeit beginnt ab Stufe 2.
Über den Global ESG Monitor:
Der Global ESG Monitor (GEM) ist ein unabhängiger Think Tank, der sich der
Analyse und dem Vergleich der Qualität von Nachhaltigkeitsberichten widmet.
Seit seiner Gründung im Jahr 2020 hat der GEM über 1.400 Berichte von mehr
als 500 Unternehmen weltweit untersucht. Weitere Informationen finden Sie
unter www.globalESGmonitor.com.
Kontakt:
Michael Diegelmann
Telefon: +49 61120585512
E-Mail: michael.diegelmann@globalESGmonitor.com
Ariane Hofstetter
Telefon: +49 61120585521
E-Mail: ariane.hofstetter@globalESGmonitor.com
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Quelle: dpa-AFX