01.02.2024 10:47:58 - dpa-AFX: ROUNDUP: Volvo Cars sieht hohes Wachstum und prüft Polestar-Anteil - Kurssprung

GÖTEBORG (dpa-AFX) - Der schwedische Autobauer Volvo Cars hat
sich nach Rekordergebnissen im Tagesgeschäft des vergangenen Jahres überraschend
selbstbewusst für die kommenden Jahre geäußert. Zudem prüft das Unternehmen,
seinen Anteil am Elektroautohersteller Polestar zu senken. Die Aktie sprang am
Donnerstag nach dem schwachen Lauf der vergangenen Monate nach oben.

Das Papier gewann in Stockholm rund 21 Prozent auf 33,04 schwedische Kronen. In den vergangenen Monaten hatte die Aktie einen schweren Stand und war von mehr
als 50 Kronen im Juli zuletzt auf unter 30 Kronen gefallen. Anfang 2022 war der
Titel sogar noch über 90 Kronen wert gewesen. Vor allem hohe Preise für den
Batterierohstoff Lithium plagten die Schweden lange nach dem Preisschock infolge
des Angriffskriegs von Russland in der Ukraine. Erst im Lauf des vergangenen
Jahres besserte sich die Situation allmählich.

UBS-Analyst David Lesne verwies auf unerwartet hohe Ambitionen von
Volvo-Chef Jim Rowan für die mittlere Frist. Der Manager hatte am Morgen das
Ziel bekräftigt, 2026 eine operative Marge von über 8 Prozent vor Zinsen und
Steuern zu erreichen. 550 bis 600 Milliarden Kronen Umsatz will Volvo dann
erzielen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von
11 bis 15 Prozent. Laut Lesne rechnet der Markt bisher nur mit einer Marge von
gut 6 Prozent in dem Jahr bei Erlösen von 520 Milliarden Kronen.

Im vergangenen Jahr zogen die Verkäufe der Schweden um 15 Prozent auf knapp
709 000 Fahrzeuge an, wie sie in Göteborg mitteilten. Der Umsatz stieg um gut
ein Fünftel auf 399,3 Milliarden schwedische Kronen (35,5 Mrd Euro). Vor Zinsen,
Steuern und dem anteiligen Beitrag von Gemeinschaftsunternehmen kletterte das
Ergebnis um 43 Prozent auf 25,6 Milliarden Kronen. Die bereinigte operative
Marge lag damit bei 6,4 Prozent einen Prozentpunkt höher als ein Jahr zuvor.

Unter dem Strich ging der Nettogewinn allerdings um 17 Prozent auf 14,1
Milliarden Kronen zurück. Das lag an einem Sondereffekt aus dem Vorjahr.
Seinerzeit hatte sich Volvo aus der US-Börsennotierung des Elektroautoanbieters
Polestar einen Sonderertrag von 5,9 Milliarden Kronen verbuchen können. 2023
fielen darüber hinaus Umbaukosten in Höhe von 0,6 Milliarden Kronen an.

In diesem Jahr will Volvo-Chef Rowan die Verkäufe stärker steigern als im
Vorjahr. Der Anteil vollelektrischer Autos soll weiter merklich anziehen,
nachdem er 2023 von elf auf 16 Prozent gestiegen war. Rowan sprach von einer
starken Verbesserung der Gewinnspanne bei Elektroautos. Die Bruttomarge der
Fahrzeuge habe sich auf 13 Prozent vervierfacht. Die Bruttomarge misst, was vom
Verkaufspreis nach Herstellungskosten übrigbleibt. Vertriebs- und
Verwaltungskosten sind dabei noch nicht abgezogen.

Volvo prüft nun außerdem, seinen Anteil in Höhe von 48 Prozent am reinen
Elektroautobauer Polestar zu reduzieren, um eigene Investitionen in Technik und
Produktionsanlagen stemmen zu können. An den E-Autobauer sollen keine
Finanzmittel mehr fließen. Polestar schreibt rote Zahlen. Es bestehe auch die
Möglichkeit, Anteile an die Volvo-Aktionäre zu verteilen, hieß es von Volvo.
Volvos chinesische Konzernmutter Geely würde damit ihren Einfluss auf Polestar
ausbauen. Die Geely-Holding versicherte, den Elektroautobauer weiter voll zu
unterstützen./men/niw/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
GEELY AUTO. HLDGS HD-,02 A0CACX Frankfurt 1,050 25.06.24 08:09:17 -0,010 -0,90% 1,050 1,068 1,050 1,059
POLESTAR AUTO.ADR/A A3DP4R Frankfurt 0,638 25.06.24 08:09:19 +0,006 +0,95% 0,638 0,726 0,636 0,632

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH