24.06.2024 05:53:45 - dpa-AFX: WDH/EM 2024: Ungarn 1:0 gegen Schottland - Bangen um Varga

(In der Überschrift wurde die Jahreszahl klargestellt.)

STUTTGART (dpa-AFX) - Ungarns EM-Fußballer dürfen nach einem
Last-Minute-Treffer doch noch auf ein Weiterkommen hoffen, bangen aber um ihren
Stürmer Barnabás Varga. Beim 1:0 (0:0) gegen Schottlands "Bravehearts" wurde der
29-Jährige von Ferencváros Budapest am Sonntagabend in Stuttgart hinter Decken
als Sichtschutz vom Rasen getragen. Vargas war nach einer Freistoßflanke ohne
großen Kontakt mit Torhüter Angus Gunn bewegungslos auf dem Platz
liegengeblieben. Nach Informationen von Magenta TV war er noch vor Schlusspfiff
ansprechbar und auf dem Weg ins Krankenhaus.

In der 10. Minute der Nachspielzeit einer packenden Schlussphase traf Kevin
Csoboth zum 1:0 für die Ungarn. Varga hatte das zuvor einzige Turniertor der
Ungarn beim 1:3 gegen die Schweiz erzielt. Der Vorfall in der 68. Minute rückte
das sportliche Geschehen in den Hintergrund.

Für die Schotten und ihre nimmermüden Fans ist die EM-Party nach der
Vorrunde wieder zu Ende. Nach dem letzten Spieltag der Gruppe A haben die
Schotten nur ein Pünktchen und dürfen sich im Gegensatz zu den Ungarn (3) keine
Hoffnungen mehr machen, als einer der vier besten Tabellendritten doch noch ins
Achtelfinale einzuziehen.

In der Warteschleife sind die Ungarn um Liverpool-Star Dominik Szoboszlai,
die vor 54 000 Zuschauern lange enttäuschten, aber ihre letzte Chance nutzten.
"No Scotland, no party", sangen die Fans der Schotten lange unbeirrt, nun müssen
die Spieler von Trainer Steve Clarke aber abreisen. Schon bei den vorherigen
drei EM-Teilnahmen war die schottische Mannschaft nicht über die Gruppenphase
hinausgekommen. Nach der 1:5-Auftaktniederlage gegen Gastgeber Deutschland hatte
sie 1:1 gegen die Schweiz gespielt. Die Ungarn haben nun wie zuletzt 2016 noch
Hoffnungen aufs Achtelfinale.

Unentschieden verboten hieß es für die beiden bis dato sieglosen Teams. Vor
den Augen ihrer Trainerlegende Sir Alex Ferguson legten die Schotten wild los
und drängten die Ungarn gleich mal in die Defensive. Große Hoffnungen legten sie
in Scott McTominay von Manchester United, der sieben Tore in acht
Qualifikationsspielen erzielt hatte.

Doch spielerisch ging sehr, sehr wenig auf beiden Seiten. Der argentinische
Schiedsrichter Facundo Tello hatte alle Hände voll zu tun, dass die
leidenschaftlich geführten Zweikämpfe einigermaßen im Rahmen blieben. Auf
Ungarns Seite lief die Partie zunächst an Offensiv-Star und Kapitän Szoboszlai
vorbei. Der Ex-Leipziger konnte in der ersten Halbzeit kaum Akzente setzen gegen
die defensiv ausgedünnten Schotten.

Ungarns Trainer Marco Rossi setzte wieder auf viel Bundesliga-Power mit
Péter Gulácsi im Tor sowie dessen Leipziger Kollege Willi Orbán, Márton Dárdai
von Hertha BSC, András Schäfer von Union Berlin und dem Freiburger Roland Sallai
in der Startelf. Erst nach einer halben Stunde starteten die Magyaren
vielversprechende Angriffe. Ein Freistoß von Szoboslai hätte dann fast zum 1:0
geführt - der heranstürmende Orbán köpfte aber auf die Latte.

Nach den Niederlagen gegen die Schweiz (1:3) und Deutschland (0:2)
versuchten die Ungarn nach der Pause immer verzweifelter, sich auf ihre
fußballerischen Möglichkeiten zu besinnen. Die Begegnung aber blieb auf
schwachem Niveau, auch wenn die Anhänger beider Kontrahenten einen Höllenlärm
veranstalteten. Erst vergab Szoboszlai kurz vor Schluss eine Riesenchance zur
Führung, Csoboth traf in der Nachspielzeit dann den Pfosten - und erlöste die
ungarischen Fans in Stuttgart schließlich doch noch./ujo/wma/DP/zb

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