08.07.2024 17:52:38 - dpa-AFX: EM 2024: Türkischer Verband legte Eilbeschwerde bei Sportgericht ein

ISTANBUL (dpa-AFX) - Der türkische Fußballverband TFF und Merih Demiral
haben vergeblich versucht, die Zwei-Spiele-Sperre gegen den Abwehrspieler wegen
des Wolfsgruß-Jubels vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas anzufechten.
Am vergangenen Freitag unmittelbar nach der Entscheidung der Europäischen
Fußball-Union UEFA sei eine Eilbeschwerde bei der Ad-hoc-Abteilung eingegangen,
wie der Cas der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Einen Tag später habe der
für das Verfahren zuständige Einzelschiedsrichter aber entschieden, dass der
Sportgerichtshof nicht für die Anhörung der Beschwerde zuständig sei.

In Artikel 63 der Statuten der UEFA heißt es, dass der Cas nicht zuständig
ist für Fälle, in denen ein Spieler für bis zu zwei Spiele oder bis zu einem
Monat gesperrt wird. Deshalb sei dem Verband "auch das Einspruchsrecht
genommen", wie TFF-Präsident Mehmet Büyükeksi in einer Verbandsmitteilung am
vergangenen Freitag zitiert wurde.

Was war passiert?

Demiral musste beim Viertelfinal-Aus der Türken am Samstag in Berlin gegen
die Niederlande (1:2) gesperrt zuschauen. Der 26-Jährige hatte beim 2:1 im
Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Tor den Wirbel mit dem
Wolfsgruß-Jubel ausgelöst.

Der Wolfsgruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren
mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. In
der Türkei wird er etwa von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die
Partner der Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan ist./jso/DP/he

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