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13.03.2024 14:31:43 - WDH: EZB erspart Banken Zinsverluste

(Wiederholung aus technischen Gründen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Nachrichten für Banken im Euroraum: Die Institute müssen nicht mehr Geld als bisher unverzinst bei der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlegen. Überlegungen zu einer Erhöhung dieser sogenannten Mindestreserve sind vorerst vom Tisch. Das geht aus am Mittwoch vom EZB-Rat beschlossenen Veränderungen des operativen Handlungsrahmens der Notenbank für die Durchführung der Geldpolitik im Währungsraum hervor. "Der Mindestreservesatz zur Bestimmung der Mindestreservepflicht der Banken bleibt unverändert bei einem Prozent", teilte die EZB in Frankfurt mit.

Geldhäuser im Euroraum sind verpflichtet, einen bestimmten Betrag auf ihrem Konto bei der jeweiligen nationalen Notenbank zu halten. Aktuell liegt diese unverzinste Mindesteinlage für Geschäftsbanken bei einem Prozent der Kundeneinlagen. Im Juli entschieden die Euro-Währungshüter, diese Reserven nicht mehr zu verzinsen.

Aus dem Kreis der Notenbanker hatte es Forderungen nach einer Erhöhung der Mindestreserve gegeben. Das hätte der Finanzbranche Liquidität entzogen. Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann hatte im September in einem Interview eine Quote von fünf bis zu zehn Prozent in die Diskussion gebracht. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte im November daran erinnert, dass der Mindestreservesatz in den ersten 13 Jahren des Euro bei 2 Prozent lag, und eine "moderate Erhöhung" nicht ausgeschlossen, "um die Effizienz der Geldpolitik zu verbessern".

In der Überarbeitung des Handlungsrahmens legte der EZB-Rat zudem fest, dass der Abstand zwischen dem Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft im Euroraum mit frischem Zentralbankgeld und dem Zins für bei der EZB geparkte Gelder künftig nur noch 15 statt 50 Basispunkte betragen wird. Diese Änderung soll vom 18. September an gelten.

Derzeit liegt der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz bei 4,5 Prozent, die sogenannte Einlagefazilität, auf die Marktteilnehmer seit einigen Jahren mehr Augenmerk legen, beträgt aktuell 4,0 Prozent. "Diese geringere Spanne wird Anreize für Gebote bei den wöchentlichen Transaktionen bieten, so dass sich die kurzfristigen Geldmarktsätze wahrscheinlich in der Nähe der Einlagefazilität entwickeln werden", erklärte die EZB.

Insgesamt will die Zentralbank mit ihrem überarbeiteten Rahmenwerk sicherstellen, dass der Übergang von der sehr expansiven Geldpolitik reibungslos vonstattengeht - nun, da die in den vergangenen Jahren aufgeblähte Bilanz der Notenbank abgeschmolzen wird und es im Markt mitunter Sorgen gibt, dass dies Stabilitätsrisiken mit sich bringen könnte. 2026 will die Notenbank die einzelnen Parameter ihres operativen Handlungsrahmens erneut unter die Lupe nehmen./ben/DP/jsl/stw


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BCO SANTANDER N.EO0,5 858872 Xetra 4,590 26.09.24 13:04:43 +0,066 +1,46% 4,593 4,596 4,581 4,524
BNP PARIBAS INH. EO 2 887771 Xetra 63,280 26.09.24 13:04:00 +0,930 +1,49% 63,180 63,260 63,250 62,350
DEUTSCHE BANK AG NA O.N. 514000 Xetra 15,480 26.09.24 13:35:20 +0,262 +1,72% 15,476 15,482 15,422 15,218
COMMERZBANK AG CBK100 Xetra 16,205 26.09.24 13:36:09 +0,915 +5,98% 16,200 16,205 15,410 15,290
UNICREDIT A2DJV6 Xetra 39,435 26.09.24 13:35:47 +1,575 +4,16% 39,435 39,480 38,370 37,860

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