20.05.2024 09:40:32 - dpa-AFX: ROUNDUP: Billigflieger Ryanair will Kunden mit Rabatten anlocken - Aktie fällt

DUBLIN (dpa-AFX) - Europas größter Billigflieger Ryanair will
mit Rabatten um Kunden buhlen und den Ticketverkauf ankurbeln. Das erste
Geschäftsquartal bis Ende Juni erfordere mehr Preisnachlässe als noch im Jahr
zuvor, weil die reisestarken Osterfeiertage teils in den März gefallen seien,
teilte die Easyjet-Konkurrentin am Montag in Dublin mit. Nur im
Bestfall seien leichte Preiserhöhungen in der Hauptreisezeit im Sommer
durchzudrücken. Damit tastet sich Ryanair vorsichtiger an die Monate zwischen
Juli und September als die Konkurrentin Easyjet, die einen "Rekordsommer"
erwartet. An der Börse in Dublin verlor die Ryanair-Aktie im frühen Handel am
Montag 1,2 Prozent.

Analyst Jaime Rowbotham von Deutsche Bank Research befürchtete in einer
ersten Reaktion, dass die weiter abgeschwächte Preisdurchsetzungsmacht für die
Hauptreisezeit Anleger verschrecken könnte. JPMorgan-Branchenkenner Harry Gowers
merkte an, dass die aufgerufenen Preise im ersten Geschäftsquartal deutlich
unter den Erwartungen lägen.

Ryanair-Chef Michael O’Leary zeigte sich vorsichtig optimistisch, in der
Hauptreisezeit im Sommer mindestens Preise auf dem Vorjahresniveau erreichen zu
können - möglicherweise könne man aber auch leicht erhöhte Preise durchdrücken,
hieß es weiter von der Fluggesellschaft. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr
hänge stark davon ab, wie viel Ryanair zwischen Juli und September von seinen
Passagieren verlangen könne. Einen präzisen Gewinnausblick traute sich das
Management nicht abzugeben.

Easyjet hingegen hatte vergangene Woche für das laufende Geschäftsjahr bis
Ende September angesichts einer guten Ticketnachfrage "ein starkes
Gewinnwachstum" in Aussicht gestellt. Bereits im ersten Geschäftshalbjahr von
Oktober bis März zählte Easyjet 36,7 Millionen Passagiere und damit elf Prozent
mehr als ein Jahr zuvor. Weil auch die Ticketpreise stiegen, wuchs der Umsatz um
22 Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Pfund.

Ryanair warnte am Montag hingegen vor dem Risiko, dass die Lieferung von
Boeing-Maschinen noch weiter ins Hintertreffen geraten könnte. Bis Ende Juli
hofft der Vorstand auf eine Flotte von insgesamt 158 Mittelstreckenjets aus der
737-Max-Reihe. Das wären 23 Exemplare weniger als vereinbart. In den vergangenen
Monaten musste die Airline bereits wegen Auslieferungsverzögerungen Flüge
streichen und seine Passagierprognose kürzen.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr bis Ende März stieg die Zahl der
beförderten Passagiere auf knapp 184 Millionen, was 23 Prozent mehr als vor der
Corona-Pandemie waren. Unter dem Strich vergrößerte sich der Gewinn gegenüber
dem Vorjahr um fast die Hälfte auf rund 1,9 Milliarden Euro. Ryanair kündigte
zudem einen 700 Millionen Euro schweren Aktienrückkauf an. Das Unternehmen will
im laufenden Geschäftsjahr die Passagierzahl um acht Prozent auf 198 bis 200
Millionen Fluggäste steigern./ngu/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
RYANAIR HLDGS PLC EO-,006 A1401Z Frankfurt 17,310 12.06.24 15:50:09 -0,210 -1,20% 17,220 17,730 17,200 17,520

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