23.05.2024 06:55:13 - dpa-AFX: Zweiter Mensch nach Kuh-Kontakt in den USA mit Vogelgrippe infiziert

WASHINGTON (dpa-AFX) - In den USA ist ein weiterer Mensch nach Kontakt mit
Kühen positiv auf Vogelgrippe getestet worden. Es handle sich damit um die
zweite Infektion bei einem Menschen im Zusammenhang mit dem aktuellen Ausbruch
in mehreren Bundesstaaten bei Milchkühen, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am
Mittwoch mit. Bei dem Infizierten handle es sich um einen Mitarbeiter eines
Milchbauernhofes im US-Bundesstaat Michigan, auf dem das Virus in Kühen
nachgewiesen worden sei. Der Infizierte habe Symptome in den Augen ähnlich einer
Bindehautentzündung gehabt, ein Augenabstrich habe ein positives Testergebnis
gebracht, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Die neue Infektion ändere nichts
daran, dass das Vogelgrippe-Risiko in den USA für den Menschen als gering
eingeschätzt werde.

Ende März war das H5N1-Virus erstmals bei Milchkühen in den USA entdeckt
worden. Wahrscheinlich seien die Kühe von Wildvögeln angesteckt worden, hieß es
damals nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums. Anfang April meldeten
die US-Behörden einen positiven Fall bei einem Menschen im Bundesstaat Texas.
Die Person habe zuvor Kontakt zu Milchkühen gehabt, bei denen das hochpathogene
H5N1-Virus vermutet worden war. Die US-Behörden gehen davon aus, dass es sich
dabei um die wahrscheinlich erste menschliche Ansteckung über eine Kuh handelte.
Bereits 2022 registrierten die Behörden im Bundesstaat Colorado eine
Vogelgrippe-Infektion bei einem Menschen. Damals sei der Patient zuvor direkt
mit Geflügel in Kontakt gewesen und habe sich wahrscheinlich darüber angesteckt.

Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird - ebenso wie die Grippe beim
Menschen - durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch diverse
andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle,
die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der
Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren
gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben. Menschliche Infektionen treten nur
vereinzelt auf. Die Symptome reichen nach Angaben der CDC von Augen- oder
Atemwegsinfektionen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen, die
zum Tod führen können. Gesundheitsexperten warnen vor der Gefahr, dass sich das
Virus an den Menschen anpasst und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen
werden kann./nau/DP/stk

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