23.05.2024 11:14:30 - dpa-AFX: Südkorea richtet Gipfel mit China und Japan aus

SEOUL (dpa-AFX) - Zum ersten Mal seit viereinhalb Jahren halten die
asiatischen Wirtschaftsmächte Südkorea, Japan und China wieder ein Gipfeltreffen
ab. Das Treffen zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol und den
Ministerpräsidenten aus Japan und China, Fumio Kishida und Li Qiang, werde am
Montag in Seoul stattfinden, teilte Yoons Büro laut südkoreanischen Sendern am
Donnerstag mit. Nach dem Treffen soll es eine gemeinsame Erklärung über die
Zusammenarbeit in sechs Bereichen, einschließlich der Wirtschaft und des
Handels, geben. Auch im Gesundheitswesen, in Wissenschaft und Technologie, beim
Katastrophenschutz und beim Austausch zwischen den Menschen soll die Kooperation
verstärkt werden.

Am Sonntag sind den Angaben zufolge jeweils bilaterale Gespräche Yoons mit
Kishida und Li geplant. Der Gipfel werde als Wendepunkt dienen, um die
trilaterale Zusammenarbeit vollständig wiederherzustellen, hieß es.

Der Letzte von bisher acht solcher Dreier-Gipfel fand im Dezember 2019
statt. Seitdem kamen solche Treffen infolge der Corona-Pandemie wie auch
verschlechterter Beziehungen zwischen Südkorea und Japan nicht mehr zustande.
Beide Länder, die eng mit den USA verbündet sind, näherten sich zuletzt wieder
an. Einerseits sind sie mit ihrem Nachbarn China unter anderem durch enge
Handelsbeziehungen und einer langen Geschichte des Austauschs verbunden.
Allerdings teilen sie mit Washington auch die Besorgnis wegen des zunehmenden
Machtstrebens Pekings. Mit den USA vereinbarten sie im vergangenen Jahr eine
stärkere Verteidigungskooperation, die auch ein Signal an China sein sollte.

Das Dreier-Gipfel-Format wurde ursprünglich eingeführt, um die Stabilität in der Region zu stärken und Möglichkeiten einer engeren wirtschaftlichen und
sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zu sondieren. In Südkorea wurde erwartet,
dass der Gastgeber und Japan beim anstehenden Treffen auch China bitten werden,
im Atomstreit mit Nordkorea auf dessen weithin isolierte Regierung stärker
einzuwirken. Nach UN-Angaben vom Februar ist China weiter der mit Abstand größte
Handelspartner Nordkoreas./dg/DP/stk

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