12.07.2024 06:15:59 - dpa-AFX: EM 2024: Bahn zur EM: 'Alles aus dem System herausgeholt'

BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn hat vor allem mit Blick auf die
Pünktlichkeit ein gemischtes Fazit zu ihrer Leistung während der
Fußball-Europameisterschaft gezogen. "Hier wurde das Maximum aus dem Bahnsystem
herausgeholt, die Möglichkeiten wurden jedoch durch eine veraltete und
überlastete Infrastruktur beschränkt", teilte die Bahn mit. Zudem sei der
Zugverkehr vor allem auf der Nord-Süd-Route einige Wochen lang durch
Hochwasserschäden beeinträchtigt gewesen. "Mehrere Hundert ICE-Züge pro Tag
mussten umgeleitet werden, die Reisezeit verlängerte sich dadurch um 30 bis 60
Minuten", hieß es.

Die Bahn wurde während des Turniers mehrfach für ihre Leistung kritisiert.
Erst diese Woche musste das niederländische Team wegen eines kurzfristigen
Zugausfalls statt mit der Bahn per Flieger zum Halbfinale reisen. Zu Beginn des
Turniers strandeten zeitweise Hunderte österreichische Fans in Bayern, weil eine
Baustelle anders als geplant nicht rechtzeitig fertig wurde. Turnierchef Philipp
Lahm verpasste in der Gruppenphase wegen Bahn-Problemen den Anpfiff einer
Partie.

Positive Bilanz beim Thema Sicherheit

Die Bahn räumte mehrmals Probleme ein und bat die Fahrgäste um
Entschuldigung. "Wir sind in der Tat nicht ganz auf Höhe gewesen, unsere
Verkehre bei der Europameisterschaft fuhren nicht rund", sagte eine
Bahnsprecherin Anja Bröker vor einer Woche in einem Fernsehinterview.

Positiv fällt die DB-eigene Bilanz beim Thema Sicherheit aus. Laut dem
bundeseigenen Konzern kam es zu "keinen nennenswerten Vorfällen in den Zügen und
an den Bahnhöfen". 5.400 DB-Sicherheitskräfte waren demnach an den Bahnhöfen und
in den Zügen unterwegs. Zwölf Millionen Reisende sind während der EM mit den
ICE- und IC-Zügen der DB gefahren. Auch der EM-Pokal war mit der Bahn unterwegs
und wurde über die Schiene zum Endspielort Berlin transportiert.

Weitere Zahlen der Deutschen Bahn zur Fußball-EM

- 410 ICE waren während des Turniers unterwegs, darunter 14 EM-Sonderzüge.
Durch längere ICE und zusätzliche Züge an bestimmten Tagen wurden knapp 10.000
mehr Sitzplätze pro Tag angeboten als üblich. Laut DB gab es in der Turnierzeit
"kaum überfüllte Züge". Insgesamt nutzten während der EM zwölf Millionen
Menschen die ICE- und IC-Züge.

- In Berlin waren laut DB rund 750.000 Fahrgäste zusätzlich in den S-Bahnen
zum Stadion und zur Fanmeile unterwegs. In München fuhren seit Turnierstart
demnach rund 110.000 Fans mit Bussen der DB zum Stadion und wieder zurück.
Täglich waren dem Konzern zufolge rund 3,5 Millionen Fahrgäste bundesweit mit DB
Regio unterwegs.

- Rund 260.000 Fan-Tickets wurden verkauft./nif/DP/stk

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