27.05.2024 06:56:47 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Rennen gegen die Zeit nach Erdrutsch in Papua-Neuguinea

PORT MORESBY (dpa-AFX) - Rettungskräfte kämpfen nach dem verheerenden
Erdrutsch im abgelegenen Hochland von Papua-Neuguinea verzweifelt darum, noch
Überlebende aus den Erd- und Gesteinsmassen zu bergen. "Wir können nur hoffen,
dass wir in der kurzen Zeit, die uns bleibt, zumindest dazu beitragen können,
noch mehr Leben zu retten", zitierte der australische Sender AAP am Montag
Serhan Aktoprak, Missionschef der Internationalen Organisation für Migration
(IOM) in dem Inselstaat. "Aber die Zeit arbeitet gegen uns."

Die Rettungsbemühungen seien sehr schwierig, weil es noch immer gefährliche
Steinschläge gebe und unter den Trümmern zudem Wasser fließe. Auf Videos aus dem
Katastrophengebiet waren Menschen zu sehen, die barfuß und nur mit Schaufeln
versuchten, Angehörige und Freunde unter den riesigen Geröllmassen zu finden.

Aktoprak hatte am Sonntag mitgeteilt, dass mindestens 670 Tote befürchtet
würden. Die meisten Häuser seien sechs bis acht Meter tief unter dem Geröll
begraben worden. Das Dorf Yambali in der isoliert liegenden Provinz Enga wurde
den Angaben zufolge komplett von dem Erdrutsch verschüttet. Die Anwohner
schliefen, als in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) plötzlich ein halber Berg zu
Tal stürzte.

Australien bot dem nördlich gelegenen Nachbarstaat Hilfe an.
Verteidigungsminister und Vize-Premier Richard Marles sagte am Montag dem
australischen Sender ABC, Regierungsbeamte stünden schon seit Freitag mit
Amtskollegen in Papua-Neuguinea in engem Kontakt, um über die Art der
Unterstützung zu beraten. Hilfskräfte könnten wegen der Abgeschiedenheit der
Region wahrscheinlich nur aus der Luft eingeflogen werden.

"Dies ist eine absolute Tragödie", betonte Marles. "Unsere beiden Länder
liegen sehr, sehr nahe beieinander, und in Momenten einer Naturkatastrophe haben
sie uns sehr schnell unterstützt - und wir tun nun dasselbe."/cfn/DP/stk

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