17.05.2024 21:03:46 - dpa-AFX: POLITIK/ROUNDUP: Mehrere ausländische Touristen in Afghanistan getötet

KABUL (dpa-AFX) - In Afghanistan sind bei einem Angriff mit Schusswaffen
mindestens drei ausländische Touristen getötet worden. Auch ein Afghane sei bei
dem Vorfall in der zentralen Provinz Bamian ums Leben gekommen, sagte der
Sprecher des Innenministeriums der regierenden Taliban, Abdul Matin Kani, am
Freitag, wie der lokale Sender Tolonews berichtete. Zudem seien vier weitere
ausländische Staatsbürger und drei Afghanen verletzt worden. Laut Kani sind vier
Personen in Zusammenhang mit dem Vorfall festgenommen worden. Weitere Angaben zu
der Tat oder die Nationalität der Opfer wurden nicht gemacht. Zunächst
reklamierte keine Gruppe die Attacke für sich.

Die Provinz Bamian ist berühmt für ihre landschaftliche Schönheit und
kulturellen Sehenswürdigkeiten. Die Provinz galt bereits vor der erneuten
Machtübernahme der Taliban, als die Islamisten noch gegen die von
internationalen Truppen gestützte afghanische Regierung kämpften, als eine der
ruhigsten und sichersten im Land. Tausende Afghanen besuchten den Nationalpark
Band-e Amir oder besichtigten die Überreste zweier monumentaler Buddha-Statuen,
Zeugen der präislamischen Vergangenheit des Landes. Seit der Machtübernahme der
Taliban 2021 und dem Abzug der internationalen Truppen verzeichnen die lokalen
Behörden auch wieder einen Anstieg ausländischer Touristen.

Auch wenn sich die Sicherheitslage mit dem Ende der kriegerischen
Auseinandersetzungen deutlich gebessert hat, gibt es nach wie vor immer wieder
Anschläge. Die meisten reklamiert die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für
sich, die mit den Taliban trotz ideologischer Nähe verfeindet ist. Vor allem
Angehörige der schiitischen Minderheit in dem Land geraten immer wieder ins
Visier des IS. Die Terrormiliz betrachtet Schiiten als Abtrünnige des Islams und
verachtet sie./arb/DP/he

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