08.07.2024 07:45:45 - dpa-AFX: WDH/FDP-Außenpolitiker Link: Extreme-Gefahr in Frankreich nicht gebannt

(Im ersten Satz wurde der Vorname korrigiert.)

BERLIN (dpa-AFX) - Der stellvertretende FDP-Fraktionschef Michael Link sieht nach dem Erfolg des Linksbündnisses in Frankreich die Gefahr der Extreme von
Rechts und Links alles Andere als gebannt. "Die ersten aggressiven Reaktionen
(Marine) Le Pens und (Jean-Luc) Mélenchons sprechen Bände", sagte Link, der auch
Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung ist. Er ergänzte: "Ein starkes
Signal wäre jetzt eine republikanische Mehrheit aus Macrons Mitte plus
Sozialdemokraten à la (Raphaël) Glucksmann plus denjenigen konservativen
Républicains, die sich vom RN klar distanziert haben."

Link zeigte sich aber auch entspannt: "Große Erleichterung und noch größeren Respekt für die Franzosen, dass sie in so großen Zahlen ihre Demokratie und
ihren Rechtsstaat an der Wahlurne verteidigt haben", schrieb er. Man müsse
Wahlen aber im Zusammenhang sehen. Die Europawahl und das Ergebnis der ersten
Runde in Frankreich seien insgesamt ein großer Warnschuss, dass es in dem Land
brodele.

"Man dürfe sich nicht hinwegtäuschen, insbesondere da Mélenchons
Linksextreme innerhalb des Linksbündnisses sehr stark abgeschnitten haben",
warnte Link. Er ergänzte: "Umso wichtiger, dass Persönlichkeiten wie Raphaël
Glucksmann von den Sozialdemokraten jetzt besonnene Töne anschlagen."

Bei der Parlamentswahl in Frankreich lag Hochrechnungen zufolge das
Linksbündnis vorn. Das rechtsnationale Rassemblement National schnitt deutlich
schlechter ab als angenommen. Es dürfte nur auf dem dritten Platz hinter dem
Mitte-Lager von Staatspräsident Emmanuel Macron landen, wie die Sender TF1 und
France 2 nach Schließung der Wahllokale berichteten. Die absolute Mehrheit von
289 Sitzen dürfte aber keines der Lager erreichen./bk/DP/zb

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