21.06.2024 15:57:18 - dpa-AFX: IG Metall fordert in Berlin, Brandenburg und Sachsen 7 Prozent mehr

BERLIN (dpa-AFX) - Die IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen will mit
der Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn in die Tarifverhandlungen für die
Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ziehen. Für Auszubildende und
dual Studierende will die Gewerkschaft bei den im Herbst startenden
Verhandlungen 170 Euro mehr pro Monat rausholen, wie sie am Freitag mitteilte.
"Die Kolleginnen und Kollegen haben einen dauerhaften Ausgleich durch eine
kräftige Steigerung ihrer Monatsentgelte verdient", sagte Dirk Schulze,
IG-Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer für Berlin, Brandenburg und
Sachsen. Das könnten sich die Unternehmen auch leisten.

Damit folgt die Tarifkommission der IG Metall Berlin, Brandenburg, Sachsen
der Forderungsempfehlung des Bundesvorstands der IG Metall vom Montag. Die
Vertragslaufzeit soll zwölf Monate betragen.

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) kritisierte die Forderung als realitätsfern."Mitten in der Rezession der Metall-
und Elektroindustrie stellt die IG Metall eine der höchsten Entgeltforderungen
der jüngeren Vergangenheit auf", sagte der VME-Vorstandsvorsitzende Stefan
Moschko. "Die Produktion in der Metall- und Elektroindustrie ist aktuell um mehr
als ein Siebtel geringer als 2018, dem Jahr vor Beginn der Krise. Besserung ist
nicht in Sicht." Die Gewerkschaft solle jetzt einen Beitrag leisten, um den
Standort zu stärken. "Dazu muss sie den eigenen Mitgliedern erklären, wie es um
die tatsächliche Lage bestellt ist", sagte Moschko.

Bundesweit sind 3,9 Millionen Menschen in der deutschen Metall- und
Elektroindustrie beschäftigt. Auch in weiteren IG-Metall-Bezirken wurde am
Freitag die Forderung nach sieben Prozent mehr Entgelt beschlossen./nif/DP/ngu

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