19.06.2024 21:02:37 - dpa-AFX: SPORT/ROUNDUP/Parallel zur DFB-Elf: Zverev in Halle im Viertelfinale
HALLE/WESTFALEN (dpa-AFX) - Fußball-Fan Alexander Zverev hatte am
Mittwochabend gleich doppelten Grund zur Freude. Parallel zum zweiten Sieg der
deutschen Fußballer bei der Europameisterschaft gegen Ungarn machte der
Tennis-Olympiasieger im westfälischen Halle den Einzug ins Viertelfinale
perfekt. Zverev setzte sich in der OWL Arena bei den Terra Wortmann Open im
Achtelfinale gegen den Italiener Lorenzo Sonego mit 6:4, 7:6 (7:5) durch. Zverev
bekommt es nun am Freitag mit dem Franzosen Arthur Fils zu tun, der Dominik
Koepfer mit 6:3, 6:4 bezwang.
Einen erfolgreichen Start ins Turnier feierte Jan-Lennard Struff. Der 34
Jahre alte Warsteiner gewann in seinem Auftaktmatch gegen den Italiener Luciano
Darderi mit 6:7 (2:7), 7:5, 7:6 (12:10). Struff verwandelte nach 2:31 Stunden
seinen zehnten Matchball. Der Davis-Cup-Profi trifft jetzt am Donnerstag auf den
Griechen Stefanos Tsitsipas, der in der ersten Runde den deutschen Profi Henri
Squire ausgeschaltet hatte.
Um die Ansetzung des Zverev-Spiels parallel zur Partie der deutschen
Fußballer hatte es zuvor einige Diskussionen gegeben. Auch Zverev selbst hatte
sich etwas verwundert über die Turnierplanung gezeigt. "Das war definitiv nicht
mein Wunsch", hatte Zverev nach seinem Erstrunden-Sieg gegen Oscar Otte gesagt.
"Ich glaube, es war um ehrlich zu sein nicht schlau vom Turnier", sagte der
Weltranglisten-Vierte, der selbst großer Fußball-Fan ist. "Wenn ich nicht
spielen würde, würde ich mir auch kein Tennis-Match anschauen, sondern würde
Fußball gucken." Die Veranstalter hatten die Ansetzung unter anderem damit
begründet, dass sie Zverev genug Zeit zur Erholung geben wollten.
Da sich die Begegnungen zuvor am Mittwoch länger hingezogen hatten als
gedacht, begann Zverevs Partie gegen Sonego erst um kurz nach 19.00 Uhr. Die
erste Halbzeit des deutschen Spiels konnte Zverev so noch im Fernsehen
verfolgen. Gut 1000 Besucher blieben dann trotz des Zverev-Spiels beim Public
Viewing im Schatten der OWL Arena. Als Ilkay Gündogan das 2:0 erzielte, war der
Jubel der deutschen Fans auch auf dem Centre Court zu hören. Zverev schmunzelte
und wusste, im fernen Stuttgart lief alles nach Plan.
Und auch er selbst hatte gegen Sonego schnell alles im Griff. Zverev gelang
sofort ein Break, nach 47 Minuten holte er sich den ersten Satz. Im zweiten Satz
steigerte sich der Italiener dann und lag im Tiebreak plötzlich 3:0 vorne. Doch
Zverev behielt die Nerven und machte den Sieg perfekt.
Struff hatte in der vergangenen Woche beim ATP-Turnier in Stuttgart noch
wegen einer Magen-Darm-Verstimmung aufgeben müssen. Die Nachwirkungen davon
waren ihm gegen Darderi immer noch deutlich anzumerken. Struff bewegte sich
nicht ganz so gut und leistete sich vor allem im ersten Durchgang zu viele
leichte Fehler.
Nach verlorenem ersten Satz steigerte sich Struff aber und schaffte den
Satzausgleich. Im entscheidenden Durchgang lag die deutsche Nummer zwei dann ein
Break hinten, kämpfte sich aber zurück und holte den Sieg. "Ich habe schwere
Tage hinter mir, die Vorbereitung war nicht so leicht", sagte Struff. "Ich
hoffe, dass ich mich gut regeneriere und dann morgen gegen Tsitsipas ein gutes
Match spielen kann."/lar/DP/ngu