01.07.2024 18:03:09 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Mit leichtem Schwung ins zweite Halbjahr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich hat
dem deutschen Aktienmarkt moderate Gewinne beschert. Die Inflationsdaten für
Deutschland im Monat Juni beeinflussten die Stimmung am Montag dagegen kaum. Die
Verbraucherpreise lagen um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats -
nach 2,4 Prozent im Mai. Teurer wurden im abgelaufenen Monat vor allem die
Dienstleistungen.

Der Dax schloss letztlich mit plus 0,30 Prozent auf 18 290,66 Punkte. Zwar startete er damit freundlich in die zweite Jahreshälfte 2024, gab
letztlich aber den Großteil seiner Tagesgewinne bis Handelsschluss wieder ab.
Den Monat Juni und das zweite Quartal hatte der deutsche Leitindex jeweils mit
negativer Bilanz beendet. Der MDax gewann am Montag 0,27 Prozent
auf 25 244,65 Zähler. Auch europaweit erholten sich die meisten Börsen.

Am Sonntag hatte in Frankreich Marine Le Pens Rassemblement National (RN)
erwartungsgemäß die erste Wahlrunde für sich entschieden. Allerdings war der
Vorsprung der Rechtsnationalen nicht so deutlich ausgefallen wie befürchtet. Das
Ergebnis der zweiten Runde am 7. Juli ist nach wie vor offen, da Präsident
Emmanuel Macron und das linke Lager den Sieg Le Pens mit einer gemeinsamen Front
bei den Stichwahlen zu verhindern versuchen.

"Die Börse setzt aktuell darauf, dass es am kommenden Sonntag nicht zu einem radikalen Politikwechsel in Frankreich mit all seinen Konsequenzen für Europa
und den Euro kommen wird", begründete Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von
Robomarkets die Markterholung. Zudem fließe zum Monatsanfang frisches Geld in
den Markt und sorge für einen dynamischen Start in das zweite Börsenhalbjahr.

Unter den Einzelwerten im Dax nahmen Zalando mit plus 4,4
Prozent die Spitze ein. Für die Erholung sorgte eine optimistische Studie von
Deutschen Bank Research zur erwarteten Umsatz- und Ergebnisentwicklung im
zweiten Quartal.

Die zuletzt wegen einer Gewinnwarnung schwer gebeutelten Aktien von Airbus
legten um 2,6 Prozent zu. Während der Flugzeugbauer Boeing
seinen Zulieferer Spirit Aerosystems zurückkaufen
will, hat sich Airbus den Zugriff auf einige Spirit-Werke bereits gesichert.
Anders als Boeing zahlt Airbus dafür keinen Kaufpreis - sondern bekommt von
Spirit 559 Millionen Dollar als eine Art Mitgift dazu.

Eine Abstufung durch Exane BNP Paribas belastete die Aktien von Bechtle
am MDax-Ende schwer. Sie sackten mit minus 5,9 Prozent auf den
tiefsten Stand seit Oktober. Analyst Martin Jungfleisch erwartet von dem
IT-Dienstleister nur noch "Wachstum in Zeitlupe". Fielmann
stiegen im SDax nach angehobener Jahresprognose um 2,2 Prozent.
Die Optikerkette stellte angesichts der erfolgten Übernahme des US-Unternehmens
Shopko Optical für das laufende Jahr einen leicht höheren Erlös in Aussicht.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es am Montag um
0,73 Prozent auf 4929,81 Zähler nach oben. Der Pariser Cac 40
gewann 1,1 Prozent, nachdem er am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende
Januar gefallen war. Die Sorge vor einem noch größeren Erstarken
europakritischer Rechter sowie einem politischen Patt nach der Wahl hatten den
französischen Leitindex zuletzt um knapp 6 Prozent absacken lassen. In London
ging der FTSE 100 nahezu unverändert aus dem Handel. In den USA
zeigten sich die wichtigsten Indizes
zum Handelsschluss in Europa minimal im Plus.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0725 US-Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,0745 (Freitag:
1,0705) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9307 (0,9341) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,50 Prozent am Freitag auf 2,62
Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,64 Prozent auf 123,97
Punkte. Der Bund-Future verlor 0,87 Prozent auf 130,37
Punkte./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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