15.05.2024 11:56:46 - dpa-AFX: AKTIEN IM FOKUS: Quartalsberichte lasten schwer auf Thyssenkrupp und Nucera
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Stockende Wasserstoffprojekte haben im Kurs von
Thyssenkrupp Nucera am Mittwoch tiefe Spuren hinterlassen. Die
Aktien sackten im SDax um bis zu 13,5 Prozent ab. Denn finale
Investitionsentscheidungen der Kunden lassen auf sich warten. Erst knapp über
dem Rekordtief von 11,55 Euro, das aus dem April stammt, stabilisierte sich der
Kurs zuletzt etwas. Das Minus reduzierte sich mit 12,30 Euro auf etwa acht
Prozent.
Auch auf die Aktien von Thyssenkrupp dürfte das Kursminus der
Tochter einen gewissen Einfluss gehabt haben, doch von dem Mutterkonzern kamen
ebenfalls schlechte Nachrichten. Weil die Essener weiter mit einer schwachen
Konjunktur und gesunkenen Stahlpreisen kämpfen, wurde der Ausblick für den
Umsatz 2024 gesenkt. Effekt war ein vier Prozent großer Abschlag auf 4,73 Euro.
In der Spitze lagen die Verluste gar bei mehr als acht Prozent.
In beiden Fällen hieß es von Händlerseite, gebe es in den Quartalsberichten
enttäuschende Aspekte. Im Falle von Nucera bezeichnete es der
Deutsche-Bank-Experte Michael Kuhn als Hauptthema, dass die Wachstumserwartungen
an das Geschäft mit Alkalischer Wasserelektrolyse (AWE) vom Unternehmen
reduziert wurden. Dies überrasche ihn selbst zwar nicht, spiegele sich aber in
den Konsensschätzungen noch nicht wider.
"Derzeit beobachten wir in Europa und Nordamerika eine Diskrepanz zwischen
ursprünglich geplanten Projekten und finalen Investitionsentscheidungen über die
notwendigen Elektrolyse-Kapazitäten", kommentierte der Leiter des Bereichs,
Christoph Noeres. Laut dem Analysten Kuhn warten viele Kunden mit ihren
Entscheidungen auch darauf, dass der finale rechtliche Rahmen steht. Er merkte
allerdings auch an, dass es durchaus Fortschritte mit einigen Projekten gebe.
Auf Konzernebene konkretisierte Nucera das diesjährige Umsatzziel auf 820
bis 900 Millionen Euro, während sich der Analystenkonsens laut dem RBC-Experten
Erwan Kerouredan auf 979 Millionen belief. Enttäuschendes zum Ausblick gab es
vom Mutterkonzern Thyssenkrupp zu berichten, der jetzt einen Umsatz unter
Vorjahresniveau erwartet. Zuvor war noch ein Stagnieren in Aussicht gestellt
worden.
Im Falle von Thyssenkrupp sagte Christian Obst von der Baader Bank, das
Zahlenwerk sei "eine gemischte Tüte mit einem negativen Touch" wegen des
Umsatzziels. Dem gegenüber stehe, dass der Konzern im zweiten Quartal ein
operatives Ergebnis (Ebit) über den Erwartungen abgeliefert und die Zielmarken
für das Ebit und den freien Mittelzufluss bestätigt habe. Laut dem Experten
Moses Ola von der US-Bank JPMorgan birgt das Umsatzziel die Gefahr, dass die
Ebit-Schätzungen am Markt dennoch reduziert werden.
Beide Aktien kommen mit der jüngsten Schwäch weiter nicht auf die Beine,
gehören sie doch in ihren Indizes MDax und SDax in diesem Jahr
bislang zu den größten Verlierern. Während die Titel von Thyssenkrupp bislang
ein Viertel eingebüßt haben, bewegen sich jene von Nucera 2024 mit einem Drittel
in der Verlustzone.
Thyssenkrupp hält an Nucera nach dem Börsengang noch die Hälfte der Anteile,
während rund ein Viertel bei dem italienischen Partner Industrie De Nora liegt.
Der an der Börse gehandelte Streubesitz fällt damit relativ gering
aus./tih/nas/jha/
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Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
THYSSENKRUPP AG O.N. |
750000 |
Frankfurt |
3,191 |
31.10.24 19:22:08 |
-0,035 |
-1,08% |
0,000 |
0,000 |
3,265 |
3,226 |
|
THYSSENKRUPP NUCERA O.N. |
NCA000 |
Frankfurt |
9,545 |
31.10.24 14:13:43 |
+0,145 |
+1,54% |
0,000 |
0,000 |
9,435 |
9,400 |