24.06.2024 12:39:58 - dpa-AFX: AKTIEN IM FOKUS: Autobauer profitieren von Annäherung im Zollstreit mit China

FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX Broker) - Eine Annäherung im
europäisch-chinesischen Zollstreit hat Europas Autoaktien am Montag deutliche
Gewinne beschert. Beide Seiten wollen miteinander verhandeln, wie bereits am
Samstag bekannt geworden war. Zuvor hatte die EU-Kommission Pläne
veröffentlicht, nach denen chinesische E-Autos mit zusätzlichen Strafzöllen
belegt werden sollen, sofern keine andere Lösung mit China gefunden werden
sollte. Die EU wirft Peking vor, batteriebetriebene Modelle unfair zu
subventionieren.

Um die Mittagszeit legte der europäische Autosektor um 1,4
Prozent zu. Damit erholte er sich nach dem jüngsten Rücksetzer weiter von seinem
Mitte Juni erreichten Tief seit Anfang Februar und belegte den ersten Platz im
marktbreiten Stoxx Europe 600 . Das charttechnische Bild für das
Branchenbarometer könnte sich nun wieder etwas aufhellen, der Abwärtstrend seit
April gebrochen werden. Der viel beachteten 200-Tage-Linie, die den
langfristigen Trend beschreibt, näherte sich der Kurs wieder an.

Besonders deutliche Kursgewinne verzeichneten zu Wochenbeginn die Aktien der deutschen Autobauer. Im Dax belegten BMW , Porsche
AG , Volkswagen und Mercedes-Benz
mit Aufschlägen von 1,7 bis 3 Prozent vordere Plätze. Bei den französischen
Herstellern verteuerten sich Stellantis um 1,5 Prozent, wogegen
es bei den gut gelaufenen Renault -Papieren nur für ein minimales
Plus reichte.

Analyst Gianmarco Migliavacca von der US-Investmentgesellschaft Neuberger
Berman nannte die geplanten Gespräche einen "Schritt in die richtige Richtung".
Er erinnerte nochmals daran, dass chinesische Vergeltungszölle vor allem den
deutschen Herstellern schaden würden. Diese hätten zwar Gemeinschaftsunternehmen
in China, die für den lokalen Markt produzierten. Doch sie exportierten auch
durch die Bank Premium-Fahrzeuge nach China, die einen großen Teil ihrer
Einnahmen ausmachten. Bei BMW stünden die China-Ausfuhren für etwa 9 Prozent und
bei Mercedes-Benz und VW für bis zu 12 Prozent der Erlöse.

Dagegen seien Volumenproduzenten wie Renault und Stellantis vergleichsweise
wenig in China engagiert, so der Experte weiter. Sie könnten sogar von den
angekündigten EU-Zölle auf chinesische Importe nach Europa profitieren.

Im bisherigen Jahresverlauf stehen bei den meisten europäischen Autotiteln
Kursverluste zu Buche - die Ausnahmen sind Mercedes-Benz und mehr noch Renault.
Ob Verhandlungen zwischen der EU und China die Streitpunkte aus dem Weg räumen
und für eine dauerhafte Erholung bei den Kursen der Autoaktien sorgen können,
bleibt abzuwarten. Börsianer verwiesen hier auch auf einen skeptischen
"Handelsblatt"-Bericht. Unter Berufung auf Kommissionskreise heißt es dort, man
zweifle an Chinas Bereitschaft, seine Subventionspolitik grundsätzlich zu
ändern./gl/ajx/mis



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MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Xetra 56,180 04.11.24 17:44:47 +0,230 +0,41% 0,000 0,000 55,940 55,950
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