25.06.2024 13:42:01 - dpa-AFX: Börse Frankfurt-News: "Gewinnmitnahmen bei Tech-ETFs kein Thema" (ETFs)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Niedrigere Kurse sind Kaufgelegenheiten -
das scheinen sich viele angesichts der jüngsten Schwäche bei Tech-Aktien zu
denken. Der Abverkauf französischer Aktien ist außerdem ausgelaufen. Jetzt
werden beide Seiten gespielt.

25. Juni 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Kursverluste bei Halbleiteraktien
wie Nvidia können der Begeisterung für Tech-ETFs nichts anhaben. "Wir sehen
weiter fast nur Käufe, auch nach den Kursrücksetzern", berichtet Andreas Schröer
von Lang & Schwarz. Aktien-ETFs bleiben generell gefragt: "Wir hatten rund 85
Prozent mehr Käufe als Verkäufe", erklärt Holger Heinrich von der Baader Bank.
Allerdings seien die Umsätze im Vergleich zur Vorwoche rückläufig.

Seit Donnerstag geht es für den Nasdaq 100 nach unten, ebenso für Nvidia. Zuvor
war Nvidia zum wertvollsten Unternehmen der USA aufgestiegen - vor Apple und
Microsoft. Jetzt hat Microsoft wieder die Nase vorn. Der DAX ist von seinen
Hochs noch weiter entfernt: Am Dienstagmorgen steht der Index bei 18.111
Punkten. Seit Jahresanfang ergibt das aber immer noch ein Plus von 8 Prozent.
Der breit angelegte Europa-Index Stoxx Europe 600 kommt ebenfalls auf 8 Prozent,
der S&P 500 auf knapp 15 Prozent und der Nasdaq 100 auf knapp 18 Prozent.

Frankreich: Jetzt Käufe und Verkäufe

Bei der Baader Bank sorgen vor allem europäische Aktien für hohe Umsätze.
"Frankreich war wieder im Fokus (LU0322250985), aber mit Käufen und Verkäufen
gleichermaßen", bemerkt Heinrich. Darüber hinaus seien Dividenden-
(IE00BMYDM802) und Momentum-ETFs (LU1681041460) gefragt. Nach der Europawahl und
der Ankündigung von Neuwahlen in Frankreich hatten ETFs, die Frankreichs
Aktienmarkt abbilden, deutliche Abflüsse verzeichnet.

Momentum- und Dividendenstrategien gesucht

Im Handel mit US-Aktien geht es bei der Baader Bank meist um S&P 500-
(IE00BDZCKK11) und Nasdaq 100-Tracker (IE00BYVTMS52). Gute Umsätze verzeichneten
aber auch Momentum-Strategien, etwa mit dem iShares Edge MSCI USA Momentum
Factor (IE00BD1F4N50). Wieder belebt hat sich Heinrich zufolge der Handel mit
MSCI World-ETFs. "Auch hier waren Dividenden-Strategien (IE000KJPDY61) von
Interesse."

MSCI World ohne die USA

Der Anteil der USA am MSCI World ist durch den starken Kursanstieg der großen
Tech-Aktien auf 71 Prozent gestiegen (per Ende Mai). Mit dem Xtrackers MSCI
World ex USA (IE0006WW1TQ4) bietet Xtrackers seit März dieses Jahres einen MSCI
World-ETF, der US-Aktien explizit ausschließt. Hier macht Japan mit 20 Prozent
den größten Anteil aus, gefolgt von Großbritannien mit knapp 14 Prozent und
Frankreich mit 11 Prozent. ETFs, die Europa ausschließen, gibt es hierzulande
schon viel länger: Der Amundi ETF MSCI World Ex EMU (FR0010756114) wurde bereits
2010 aufgelegt, der Amundi MSCI World Ex Europe (LU1681045537) 2018.

Hoffen auf Indien

Gut an kommen zudem weiter indische Aktien, wie Schröer berichtet. Gekauft werde
vor allem der iShares MSCI India (IE00BZCQB185). Sorgen um den Verlust der
absoluten Mehrheit von Indiens Premier Narendra Modi hielten nur kurz. Der Kurs
steigt nach einem kurzen Rücksetzer Anfang des Monats weiter. Seit Jahresanfang
steht mittlerweile ein Plus von 18,5 Prozent, auf Dreijahressicht sind es knapp
16 Prozent im Jahr.

Halbleiterbranche: Kursrückgang für Einstieg genutzt

Im Handel mit Branchen-ETFs geht es weiter vor allem um Tech-Aktien. Schröer
meldet hohe Zuflüsse für den Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
(LU1900066033). "Es wird trotz der Kursrücksetzer weiter gekauft", erklärt der
Händler. Auch breiter streuende Tech-ETFs wie der iShares S&P 500 Information
Technology Sector (IE00B3WJKG14) stünden weiter auf den Einkaufslisten. Käufe
und Verkäufe sieht er für den VanEck Crypto and Blockchain Innovators
(IE00BMDKNW35).

Der Trend sinkender ETF-Kosten setzt sich fort: Im März hatte SPDR die
Verwaltungsgebühren deutlich gesenkt, beispielsweise für den großen SPDR S&P 500
(IE00B6YX5C33) auf nur noch 0,03 Prozent. Nun kappte auch Amundi die Kosten für
zahlreiche ETFs. Etwa sind für die Core-ETFs auf den S&P 500 jetzt nur noch 0,05
statt 0,07 Prozent fällig. Auch große ESG-ETFs werden billiger: Die
Verwaltungsgebühren für den Amundi MSCI USA ESG Climate Net Zero Ambition CTB
(IE000QQ8Z0D8) sinken zum Beispiel von 0,09 auf 0,07 Prozent.

Ruhiger Krypto-Handel

Viel ruhiger geworden ist es Schröer zufolge im Handel mit Krypto-ETNs. Der
Bitcoin hat zuletzt verloren und kostet aktuell 60.633 US-Dollar. Im Hoch im
März waren es fast 74.000 US-Dollar. Im Xetra-Handel geht es aktuell meist um
Bitcoin-Tracker, etwa den mittlerweile fast 1,3 Milliarden US-Dollar schweren
ETC Group Physical Bitcoin (DE000A27Z304) oder Produkte von Fidelity, WisdomTree
und VanEck.

Von Anna Maria Borse, 25. Juni 2024 © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die
Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder
anderen Vermögenswerten.)
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BTC/EUR - Crossrates 56.672,2700 28.06.24 19:06:32 -726,8400 -1,27% 56.654,4700 56.690,0600 - 57.399,1100
BTC/USD - Forex vwd 60.752,9750 28.06.24 19:06:51 -715,7950 -1,16% 60.734,7500 60.771,2000 61.468,4800 61.468,7700

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