12.07.2024 11:21:34 - dpa-AFX: ROUNDUP: Nachfrageflaute bei Ericsson hält an - Erste Lichtblicke treiben Aktie

STOCKHOLM (dpa-AFX) - Beim schwedischen Telekomausrüster Ericsson
hält die Nachfrageflaute nach 5G-Komponenten an.
Wertberichtigungen sorgten zudem für rote Zahlen im zweiten Quartal. Allerdings
gab es auch Lichtblicke: So fielen die Zahlen besser aus als von Analysten
erwartet. Und der wichtige nordamerikanische Netzwerkmarkt kehrte auf den
Wachstumspfad zurück. Zudem trägt das Sparprogramm erste Früchte.

Anleger entschieden sich am Freitag für die positive Sicht der Dinge. Die
Aktie zog deutlich an und notierte am späten Vormittag noch rund 6 Prozent im
Plus. Damit setzte das Papier des Netzwerkausrüsters seinen Aufwärtstrend fort.
Nach einer längeren Bodenbildungsphase im vergangenen Jahr hat der
charttechnische Trend mittlerweile nach oben gedreht.

Die Analysten von JPMorgan sprachen von besser als erwarteten
Quartalszahlen. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis hätten über ihren Schätzungen
als auch über dem Konsens gelegen. Dabei habe sich die jüngste Vereinbarung zu
Lizenzen für geistiges Eigentum günstig ausgewirkt. Auch die
Restrukturierungsbemühungen der Schweden hätten sich ausgezahlt.

Die Analysten von Jefferies betonten die starke Margenentwicklung. In der
zweiten Jahreshälfte dürfte die positive Entwicklung dank der Verträge mit AT&T
anhalten. Francois-Xavier Bouvignies von UBS bezeichnete das Quartal als
"solide".

Wie bereits in den ersten drei Monaten des Jahres verzeichnete Ericsson auch im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang. Allerdings fiel das Minus nicht mehr so
stark aus wie zum Jahresauftakt. So sanken die Erlöse um sieben Prozent auf 59,8
Milliarden schwedische Kronen (rund 5,2 Mrd Euro), wie das Unternehmen am
Freitag in Stockholm mitteilte. Im ersten Quartal hatte das Minus bei 15 Prozent
gelegen. Ericsson verwies auf eine weiter sinkende Investitionsbereitschaft der
Kunden in den meisten Märkten, insbesondere in Indien. Ein Lichtblick war
hingegen das nordamerikanische Netzwerkgeschäft, das auf den Wachstumspfad
zurückkehrte.

Die Ergebnisse wurden von einer Abschreibung von 13,9 Milliarden Kronen im
Zusammenhang mit der Übernahme des Cloud-Kommunikationsanbieters Vonage
belastet. Die Wertberichtigung führte zu einem Verlust vor Zinsen und Steuern
(Ebit) von 13,5 Milliarden Kronen. Bereinigt stieg das Ebit hingegen um 14
Prozent auf 3,2 Milliarden Kronen. Umsatz und bereinigtes Ebit fielen dabei
besser aus als von Analysten erwartet. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 11
Milliarden Kronen an, nach einem Minus von 0,6 Milliarden im Vorjahr.

Konzernchef Börje Ekholm erwartet für den Rest des Jahres ein anhaltend
schwieriges Marktumfeld. In der zweiten Jahreshälfte dürften die Umsätze jedoch
von der Abarbeitung von Aufträgen aus Nordamerika profitieren.

Wegen der Nachfrageflaute hatten die Schweden im März angekündigt, 1.200
Arbeitsplätze im Heimatmarkt zu streichen. Kosten sollen zudem unter anderem
durch die Verschlankung der Prozesse gespart werden. Der Abwärtstrend hatte
bereits dazu geführt, dass Ericsson 2023 rund acht Prozent seiner rund 8500
Arbeitsplätze weltweit gestrichen hatte./nas/mis/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ERICSSON B (FRIA) 850001 Frankfurt 6,156 02.08.24 21:47:59 -0,242 -3,78% 0,000 0,000 6,240 6,156

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH