25.06.2024 12:21:38 - dpa-AFX: EU-Kommission: Microsoft unterstützt Dienst Teams mutmaßlich regelwidrig

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Softwareriese Microsoft nutzt nach
Ansicht der EU-Kommission seine Marktmacht mutmaßlich regelwidrig zur
Unterstützung seines Kommunikationsdienstes Teams. Konkret geht es unter anderem
darum, dass der US-Konzern Teams im Paket mit beliebter Arbeitssoftware wie
Word, Excel oder PowerPoint verkauft hat, wie die Kommission am Dienstag in
Brüssel mitteilte. Dabei habe Microsoft seinen Kommunikationsdienst wohl einen
Vertriebsvorteil verschafft, indem Kundinnen und Kunden nicht entscheiden
konnten, das Paket ohne Teams zu kaufen.

Microsoft kann nun Stellung zu den vorläufigen Untersuchungsergebnissen
nehmen und beispielsweise mit weiteren Zugeständnissen versuchen, die Bedenken
der Kommission aus der Welt zu räumen. In einer ersten Reaktion betonte
Microsoft-Präsident Brad Smith, dass das Tech-Unternehmen bereits Maßnahmen
ergriffen habe. Er begrüße "die heute geschaffene zusätzliche Klarheit."
Microsoft werde weiter an Lösungen arbeiten, um die verbleibenden Bedenken der
Kommission auszuräumen.

Auslöser für das Verfahren war eine Beschwerde des Konkurrenten Slack im
Sommer 2020. Der Dienst sah sich durch die Einbindung von Teams in die
Plattformen Office 365 und Microsoft 365 benachteiligt. Nachdem die
EU-Kommission im Juli 2023 offiziell eine Untersuchung gestartet hatte, kündigte
Microsoft an, dass man die Office-Programme in Europa künftig günstiger auch
ohne Teams kaufen kann.

Die Kommission stellte nun klar, dass das aus ihrer Sicht nicht ausreicht.
"Weitere Änderungen" seien erforderlich, um wieder einen fairen Wettbewerb
wiederherzustellen. Zudem betont die Behörde, dass sich bei den nun verkündeten
Ergebnissen um vorläufige Ansichten handelt und noch nicht die abschließende
Position der EU-Kommission darstellt.

Innerhalb der EU ist die Kommission dafür zuständig, einen fairen Wettbewerb zu garantieren. Dabei geht es unter anderem darum, dass ein einzelnes
Unternehmen keine Monopolstellung bekommt, durch die es Preise diktieren kann.
Die EU-Wettbewerbshüter nehmen auch schon seit Jahren amerikanische
Technologie-Plattformen unter die Lupe. Allein gegen Google sind
Bußgelder in Milliardenhöhe verhängt worden. Strafen in diesen
Wettbewerbsverfahren orientieren sich am Umsatz der betroffenen
Unternehmen./mjm/DP/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
Microsoft Corp 870747 NASDAQ 446,950 28.06.24 22:00:11 -5,900 -1,30% 448,610 448,740 453,070 452,850
Alphabet A14Y6H NASDAQ 183,380 28.06.24 22:00:10 -3,480 -1,86% 183,460 183,590 185,720 186,860

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