21.06.2024 06:13:19 - dpa-AFX: POLITIK: USA besorgt über mögliche russische Waffenlieferungen an Nordkorea

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung blickt mit Sorge auf die Drohung von
Kremlchef Wladimir Putin, als Antwort auf Waffenlieferungen an die Ukraine
russische Waffen an Nordkorea zu liefern. "Das würde die koreanische Halbinsel
destabilisieren", mahnte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller,
am Donnerstag in Washington. Je nach Waffentyp verstoße es außerdem gegen
UN-Resolutionen, die Russland selbst unterstützt habe. Die USA arbeiteten
weiterhin mit Südkorea, Japan und anderen Verbündeten daran, auf die Bedrohung
durch Nordkorea zu reagieren.

Die südkoreanische Regierung hatte zuvor ein neues Abkommen über eine
strategische Partnerschaft zwischen Moskau und Pjöngjang als Verstoß gegen
UN-Sanktionen verurteilt und angedeutet, ihre bisher ablehnende Haltung zu
Waffenlieferungen für Kiew zu überdenken. Auf die Frage einer Journalistin, ob
dies eine destabilisierende Wirkung für den Indopazifik haben könnten, sagte
US-Ministeriumssprecher Miller: "Wir begrüßen jede Unterstützung für die Ukraine
in ihrem Kampf gegen die russische Aggression. Aber letztlich ist es die
Entscheidung von Südkorea."

Putin, der diese Woche in Pjöngjang empfangen wurde und dann nach Vietnam
weiterreiste, hatte in so einem Fall schwere Konsequenzen angekündigt, "die der
heutigen Führung von Südkorea kaum gefallen werden".

Mit Blick auf westliche Waffenlieferungen an die Ukraine drohte Russlands
Präsident damit, Präzisionswaffen an Nordkorea zu liefern. Der Westen tue so,
als ob er trotz seiner Waffenlieferungen nicht mit Russland kämpfe. Die Nutzung
seiner Waffen durch Kiew kontrolliere er angeblich nicht. Im Gegenzug könne aber
auch Russland seine Rüstungsgüter in andere Weltregionen verfrachten und sich
nicht weiter darum kümmern, wie diese angewendet würden, sagte Putin.

Das von Machthaber Kim Jong Un regierte Nordkorea ist wegen seines
Atomwaffenprogramms mit weitreichenden UN-Sanktionen und Einfuhrverboten belegt,
die unter anderem auch den Handel mit Waffen oder die Weitergabe von
Militärtechnologien an das Land betreffen. Bei seinem Staatsbesuch in Pjöngjang
hatte Putin mit Kim am Mittwoch ein neues Partnerschaftsabkommen unterzeichnet,
das auch einen gegenseitigen Beistand im Kriegsfall vorsieht./gei/DP/stk

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