20.05.2024 16:11:42 - dpa-AFX: SPORT/Podolski nach FC-Abstieg: 'Es muss sich etwas verändern'

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die ehemaligen Kölner Profis Lukas Podolski und
Dieter Prestin haben die Verantwortlichen des 1. FC Köln nach dem Abstieg aus
der Fußball-Bundesliga scharf kritisiert und fordern personelle und strukturelle
Konsequenzen. "Es gibt jetzt großen Frust, manch einer wird erst in den
kommenden Tagen richtig realisieren, was da passiert ist. Und es gibt viele
Fragen: Bleiben die Verantwortlichen? Sollten und können sie überhaupt
bleiben?", sagte Weltmeister Podolski dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Der 38-Jährige, der eine Rückkehr zum FC in welcher Funktion auch immer nie
ausgeschlossen hat, fordert vor allem strukturelle Veränderungen. "Beim FC
entscheiden einfach zu viele Leute mit. Leute, die keine oder wenig Ahnung vom
Profi-Fußball haben. Der Kreis der Entscheidungsträger ist einfach zu groß. Der
FC bräuchte vielmehr einen kleinen Kreis von vielleicht drei, vier Personen, die
schnell und effizient kluge Entscheidungen treffen", sagte Podolski. "So kann es
natürlich nicht weitergehen. Es muss sich etwas verändern."

Podolski wollte helfen

Ob er selbst helfen könnte, ließ Podolski offen. "Meine Bereitschaft wäre
sicherlich größer, wenn man mich früher mal gewollt und gelassen hätte. Doch in
der Vergangenheit war meine Hilfe wenig erwünscht. Ich kann auch nur vermuten,
was die Gründe waren: Neid? Missgunst? Die Befürchtung, ich könnte den
Verantwortlichen die Sonne nehmen und sie in den Schatten stellen? Ich weiß es
nicht", sagte der 130-malige Nationalspieler, der zurzeit noch bei Gornik Zabrze
in der polnischen Liga aktiv ist.

Der Kölner Double-Gewinner von 1978, Dieter Prestin, fordert vor allem
personelle Veränderung und wäre mit einem Team selbst bereit, Verantwortung zu
übernehmen. "Wir überlegen ernsthaft, eine außerordentliche
Mitgliederversammlung zu beantragen, wenn die Vereinsspitze nicht von sich aus
Verantwortung übernimmt", sagte Prestin (67) dem "Stadt-Anzeiger". Der Abstieg
sei verdient und das Produkt eines Versagens der Vereinsführung. "Die Mitglieder
und Fans, mit denen ich im Austausch bin, wollen nur eines: einen Neustart. Die
Verantwortlichen sollten Konsequenzen ziehen und den Weg freimachen", forderte
Prestin./ri/DP/he

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