22.04.2024 23:17:55 - dpa-AFX: ROUNDUP: SAP setzt Wachstumskurs fort und bestätigt Prognose
WALLDORF (dpa-AFX) - SAP bleibt dank einer hohen Nachfrage
nach Cloudprodukten zur Nutzung über das Netz gegen Abonnementgebühr weiter auf
Wachstumskurs. Im ersten Quartal konnte Europas größter Softwarehersteller den
Cloudumsatz um fast ein Viertel steigern. Beim operativen Gewinn bereitete
dagegen ausgerechnet der stark gestiegene Börsenwert Probleme. Die dadurch
höheren Kosten für die aktienbasierten Vergütungsprogramme drückten auf den
Anstieg des operativen Gewinns.
Unter dem Strich musste das Dax-Schwergewicht wegen 2,2
Milliarden Euro schwerer Aufwendungen für den Umbau sogar einen Verlust
verkraften. Dennoch blickte Konzernchef Christian Klein weiter optimistisch auf
das laufende Jahr und bestätigte am Montagabend in Walldorf die Prognosen. Am
Finanzmarkt sorgten die Zahlen und der bestätigte Ausblick für Gewinne. Die in
den Vereinigten Staaten gehandelten sogenannten Hinterlegungsscheine (ADR)
legten nachbörslich rund eine Stunde nach Veröffentlichung der Zahlen um fast
drei Prozent zu.
"Wir sind zuversichtlich, unsere Ziele für das Jahr zu erreichen", sagte
Klein laut Mitteilung. Das Rekordwachstum des Auftragsbestands im Cloudgeschäft
belege die anhaltende Dynamik des Geschäfts. Zudem verlaufe der Umbau planmäßig.
"Dieser wird uns helfen, dieses Wachstum zu erzielen und die Effizienz zu
steigern", sagte der Unternehmenschef. Finanzvorstand Dominik Asam setzt zudem
darauf, dass die Transformation zusammen mit den gezielten Investitionen in
Künstliche Intelligenz (KI) dazu führt, die Entwicklung der Kosten vom
Umsatzwachstum zu entkoppeln.
SAP will in diesem Jahr vor allem beim Cloudwachstum und beim bereinigten
operativen Ergebnis weiter schwungvoll zulegen. Der Umsatz mit Software zur
Nutzung über das Netz soll währungsbereinigt um 24 bis 27 Prozent auf 17,0 bis
17,3 Milliarden Euro zulegen. Speziell mit der Software zur
Unternehmenssteuerung wie Finanzen, Warenwirtschaft und Prozessverbesserungen
(ERP - Enterprise Resource Planning) aus der Cloud hat sich Klein viel
vorgenommen, um den US-Erzrivalen Oracle mit dessen Angeboten in
diesem Bereich in Schach zu halten.
Dafür hat der Manager den Angriff auf den anderen Hauptkonkurrenten
Salesforce in dessen Domäne abgeblasen. Software zur
Vertriebssteuerung und Kundenmanagement (CRM - customer relationship management)
hat bei dem Konzern aus Nordbaden nur noch eine untergeordnete Rolle. Insgesamt
sollen die Produkterlöse um 8 bis 10 Prozent auf bis zu 29,5 Milliarden Euro
steigen, wenn Währungseffekte ausgeklammert werden.
Das ehemals angestammte Geschäft mit Lizenzerlösen für vor Ort installierte
Software steht bei den Walldorfern hintan, weil Klein nur den Cloudanwendungen
Zukunftschancen einräumt. Diese sollen zugleich die Kunden stärker binden und
auf längere Sicht über Abonnementzahlungen auch mehr Ertrag abwerfen als die
vergleichsweise hohen Verkaufserlöse aus Lizenzen, die aber nur einmal anfallen.
Die eingeworbenen Abo-Verträge für die Cloud stehen daher regelmäßig im Blick
der Investoren als Gradmesser für künftiges Wachstum.
Die hohen Investitionen der früheren Jahre sollen das um Sondereffekte
bereinigte operative Ergebnis nun auch noch stärker nach oben treiben als
bereits im Vorjahr. Den operativen Gewinn will das Unternehmen währungsbereinigt
um 17 bis 21 Prozent steigern; die Marge bezogen auf den Gesamtumsatz dürfte
daher weiter zulegen.
In den ersten drei Monaten blieb der Anstieg des operativen Ergebnisses
hinter den anvisierten Jahreswerten zurück. Das um Sondereffekte bereinigte
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs im ersten Quartal im
Jahresvergleich zwar um 16 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro. Analysten hatten
sich zuvor aber ein größeres Plus ausgerechnet.
Bei SAP kam zum Tragen, dass der Konzern die aktienbasierte Vergütung seiner
Mitarbeiter mittlerweile zu den operativen Kosten hinzuzählt und sie nicht mehr
bereinigt. Die SAP-Aktie hatte im ersten Quartal um 29 Prozent zugelegt,
weswegen deutlich höhere Kosten für die Vergütungsprogramme anfielen als noch im
ersten Quartal 2023.
Der Umsatz zog insgesamt um acht Prozent auf etwas mehr als acht Milliarden
Euro an. Getrieben war das von den Cloudprodukten zur Nutzung über das Netz
gegen Abonnementgebühr: Hier legte SAP um fast ein Viertel auf 3,93 Milliarden
Euro zu. Damit erfüllte SAP die Erwartungen am Finanzmarkt. Unter dem Strich
kamen allerdings Umbaukosten von 2,2 Milliarden Euro zum Tragen.
SAP hatte Anfang des Jahres angekündigt, rund 8000 Stellen abzubauen, um
sich stärker auf Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz (KI) zu
konzentrieren und um die Kosten zu senken. So rutschte der Konzern mit einem
Verlust von 824 Millionen Euro in die roten Zahlen. Ein Jahr zuvor hatte das
Unternehmen noch 509 Millionen Euro Gewinn gemacht./men/zb/he
|
Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
SALESFORCE INC. DL-,001 |
A0B87V |
Frankfurt |
268,000 |
31.10.24 17:42:33 |
-7,000 |
-2,55% |
0,000 |
0,000 |
271,000 |
275,000 |
|
SAP SE O.N. |
716460 |
Frankfurt |
214,500 |
31.10.24 21:31:04 |
-4,400 |
-2,01% |
0,000 |
0,000 |
218,150 |
218,900 |
|
ORACLE CORP. DL-,01 |
871460 |
Frankfurt |
155,280 |
31.10.24 18:14:29 |
-6,080 |
-3,77% |
0,000 |
0,000 |
159,480 |
161,360 |