16.07.2024 17:55:25 - dpa-AFX: Wissing: Weltoffenheit ist für Firmen Schlüssel zum Erfolg

DRESDEN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht in
Weltoffenheit den "Schlüssel des Erfolgs" für die Wirtschaft. Unternehmen leben
von der internationalen Vernetzung und vom internationalen Austausch, sagte der
Minister bei einem Besuch der Elbe Flugzeugwerke in Dresden. Weltoffenheit sei
als Standortfaktor deshalb ein wichtiger Aspekt und müsse geschützt werden. Man
brauche eine Willkommenskultur, damit auch zwischen den Standorten ein
Personalaustausch stattfinden könne. "Wer glaubt, dass man mit einem Rückzug aus
dem Internationalen den eigenen Standort schützen kann, der irrt sich gewaltig."
Nur internationaler Austausch sichere Arbeitsplätze vor Ort.

In den Elbe Flugzeugwerken sind rund 2200 Beschäftigte aus mehr als 30
Nationen beschäftigt. Nach den Worten von Geschäftsführer Jordi Boto schaue das
Unternehmen sehr aufmerksam auf die sächsischen Landtagswahlen am 1. September.
Unternehmen dürften sich in dieser Situation nicht passiv verhalten, sondern
müssten das Thema Internationalität offen kommunizieren. "Wir leben vom
Austausch von Waren und Produkten weltweit. Unsere Kunden sind überall auf der
Welt." Man sei angewiesen auf Partnerschaften und Kooperation mit Menschen
Leuten aus aller Welt, ob nun aus China, Afrika oder Amerika. "Wir sind keine
Insel." Wer sich gegen eine weltoffene Wirtschaft und Kultur wende, gefährde ein
Geschäftsmodell und auch die Gesellschaft: "Das ist nicht gut fürs Geschäft."

Wissing war auf Einladung des Dresdner FDP-Bundestagsabgeordneten Torsten
Herbst in die Landeshauptstadt gekommen. Dabei äußerte er sich auch zur Zukunft
von Regionalflughäfen. Das sei zwar in erster Linie ein Thema der
Landesregierungen. Der Luftverkehr werde aber insgesamt an Bedeutung gewinnen.
"Unsere Verkehrsprognose rechnet mit einem Plus von 70 Prozent bis zum Jahr
2051." Vor allem die Luftfracht werde stark zunehmen. Eine gute Anbindung an den
internationalen Luftverkehr sei ein gravierender Standortvorteil.

Es gehe jetzt darum, die Dekarbonisierung des Luftverkehrs vorantreiben,
sagte Wissing. "Wir müssen klimaneutrales Fliegen schaffen." Die Bundesregierung
habe einen internationalen Dialog zu E-Fuels ins Leben gerufen. "Wir brauchen
diese Kraftstoffe, mit denen wir in Zukunft klimaneutral fliegen können." Man
investiere auch in Wasserstofftechnologie. Auch das sei eine wichtige Option.

Gerade für Langstreckenflüge werde man aber synthetische Kraftstoffe
benötigen, sagte Wissing. Die könne man nicht ausschließlich in Deutschland
herstellen, weil der Bedarf so hoch sei. Allein um die Flotte der Lufthansa
klimaneutral fliegen zu lassen, bräuchte man die gesamte in
Deutschland hergestellte regenerative Energie: "Das heißt, dass wir solche
Kraftstoffe importieren müssen."

Im Anschluss besuchte Wissing noch das Netzwerkkompetenzzentrum
"Intelligente Autobahn" in Dresden. Es bildet das Rückgrat der
Autobahn-Verkehrssteuerung./jos/DP/he

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