05.07.2024 07:11:48 - dpa-AFX: Bitcoin fällt auf tiefsten Stand seit Februar

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bitcoin hat am Freitag im frühen Handel deutlich
nachgegeben. Der Kurs sackte zeitweise unter die Marke von 54.000 Dollar und
damit auf den tiefsten Stand seit Ende Februar. Mit 54.025 Dollar lag der Kurs
zuletzt knapp 8,3 Prozent unter dem Vortagsniveau. Die älteste und wichtigste
Digitalwährung steht seit Wochen unter Druck. Anfang Juni hatte der Bitcoin noch
knapp 72.000 Dollar gekostet. Andere Digitalwährungen wie Ethereum, BNB oder
Solana verloren ebenfalls deutlich an Wert. Nach Angaben von Coinmarketcap.com
sackte die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zuletzt um etwas mehr als
acht Prozent auf 1,99 Billionen Dollar ab.

Die Verluste beim Bitcoin und den anderen Kryptowährungen am Donnerstag und
Freitagmorgen begründeten Experten unter anderem mit einer Mitteilung des
Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox. Diese hatte
angekündigt, eine große Anzahl von Bitcoin-Token (BTC) an geschädigte Gläubiger
zu übergeben. Die Geschädigten warten seit Jahren auf eine Erstattung ihrer
Coins. Dies könnte zu einer Angebotsschwemme führen.

Nach dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2014 verloren Nutzer insgesamt
850.000 BTC. Davon wurden 142.000 BTC geborgen und sollen nun an ihre Eigentümer
übergeben werden. Der Marktplatz in Tokio war in der frühen Bitcoin-Ära die
weltweit größte Handelsplattform für die digitale Kryptowährung. Ende Februar
2014 meldete Mt.Gox nach einem Hack Insolvenz an und stürzte die Währung damals
in eine erste große Vertrauenskrise.

Unklar ist, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden sich jetzt verhalten werden.
Sollte ein erheblicher Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände
kurzfristig verkaufen wollen, würde dies zu einem Bitcoin-Überangebot auf dem
Markt führen. Die Marktbeobachter von Glassnode verzeichneten bislang allerdings
noch keine größeren BTC-Transfers.

Die Sorge vor einem Bitcoin-Überangebot wird außerdem von der Tatsache
genährt, dass Strafverfolgungsbehörden auf großen BTC-Beständen sitzen, die sie
bei Kriminellen gesichert haben. Allein das Landeskriminalamt Sachsen
beschlagnahmte im Kontext der Ermittlungen gegen die illegale Film-Tauschbörse
Movie2k.to im Januar rund 50.000 Bitcoin. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) soll
regelmäßig beschlagnahmte BTC-Bestände in klassische Währungen wie Euro oder
Dollar umtauschen.

Die insgesamt schlechte Stimmung am Kryptomarkt in den vergangenen Wochen
steht auch in einem Zusammenhang mit der US-Zentralbank Federal Reserve. Zurzeit
ist unklar, wann und in welchem Umfang die Fed ihre Geldpolitik lockern könnte.
Das Kalkül dabei ist: Solang die Zinssätze vergleichsweise hoch sind, stehen den
Anlegern viele Optionen offen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Darunter
leidet dann der Kryptomarkt. Sinken die Zinsen für klassische Anlagen hingegen,
erscheinen die Kryptoinvestments attraktiver./chd/zb/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BTC/CHF - Crossrates 49.198,8800 08.07.24 05:30:54 -1.498,4900 -2,96% 49.182,1900 49.215,5700 - 50.697,3700
BTC/EUR - Crossrates 50.745,6000 08.07.24 05:30:52 -1.566,8300 -3,00% 50.729,2100 50.762,0000 - 52.312,4300
BTC/USD - Forex vwd 55.024,3200 08.07.24 05:31:40 -1.565,4550 -2,77% 55.007,8100 55.040,8300 56.593,7600 56.589,7750

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