16.06.2024 14:08:04 - dpa-AFX: Kritik in Israel an Kampfpause entlang humanitärer Route in Gaza

TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) - Eine vom Militär erklärte "taktische Pause" bei
Kämpfen entlang einer Route für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen ist in
Israel auf Kritik rechtsextremer Politiker gestoßen. Polizeiminister Itamar
Ben-Gvir schrieb am Sonntag auf X, wer diese Entscheidung getroffen habe,
"während unsere besten Soldaten im Kampf fallen", sei "ein Narr und Dummkopf,
der nicht auf seinem Posten bleiben darf". Finanzminister Bezalel Smotrich
schrieb: "Die humanitäre Hilfe, die weiter an die Hamas gelangt, belässt sie an
der Macht und droht, unsere Erfolge im Krieg zunichtezumachen."

Das israelische Militär kündigte am Sonntagmorgen für seinen Einsatz im
südlichen Gazastreifen eine täglich mehrstündige und räumlich begrenzte
"taktische Pause" an. Dies soll mehr Hilfslieferungen in das Küstengebiet
ermöglichen. Die Entscheidung wurde nach Beratungen mit den Vereinten Nationen
und internationalen Organisationen getroffen, wie die Streitkräfte mitteilten.
Die Pause gilt demnach bereits bis auf Weiteres zwischen 8 und 19 Uhr (7 bis 18
Uhr MESZ) entlang der Straße, die vom Grenzübergang Kerem Schalom nach Nordosten
führt. Das Militär erklärte jedoch, die Pause beziehe sich nicht auf die Stadt
Rafah an der Grenze zu Ägypten, dort sollten die Kämpfe weitergehen.

Israelische Medien berichteten, Verteidigungsminister Joav Galant sei nicht
vorab über die Entscheidung informiert worden. Galant sei ungehalten über das
Timing, zumal die Armee am Wochenende den Tod von insgesamt elf israelischen
Soldaten im Gazastreifen bekanntgegeben habe./le/DP/men

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