25.06.2024 23:10:04 - dpa-AFX: WDH/EM 2024/ROUNDUP: Dänemark deutscher Achtelfinalgegner - Erinnerungen an 1992

(Tippfehler, 1. Absatz ("Serbien"), EM statt WM in der Überschrift)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Dänemark fordert nach einem spannenden Gruppenfinale im
EM-Achtelfinale den Turnier-Gastgeber Deutschland heraus. Die Auswahl um
Spielmacher Christian Eriksen behauptete am Dienstag im entscheidenden
Vorrundenspiel gegen Serbien durch ein 0:0 und der besseren Fair-Play-Wertung
den zweiten Tabellenplatz - daran konnte auch die beherzte Schlussoffensive der
Serben gegen wankende Dänen nichts mehr ändern.

Damit ist am Samstag (21.00 Uhr) in Dortmund die Neuauflage des 1992 von
Dänemark gewonnenen Europameisterschaftsendspiel perfekt. Die Auswahl von
Bundestrainer Julian Nagelsmann trifft dann auf eine Mannschaft, gegen die sie
eine positive Bilanz hat. Von 28 Spielen gewann die DFB-Elf 15, achtmal verlor
sie.

Immer wieder Eriksen

Was die beiden Kontrahenten rund 60.000 Zuschauern in München boten, macht
der deutschen Mannschaft sicher keine Angst. Das dänische Team des früheren
Mainzer Trainers Kasper Hjulmand war jedoch die spielerisch bessere Mannschaft.
Sie besiegelte das Turnier-Aus der wie Dänemark sieglosen Serben.

Angetrieben von Taktgeber Eriksen kam der Europameister von 1992 der Führung vor der Pause zumindest nahe. Der Mittelfeldakteur von Manchester United zählt
beim märchenhaften EM-Comeback drei Jahre nach seinem Herzstillstand weiter zu
den Schlüsselspielern - nicht nur wegen seines Tores gegen Slowenien.

Djokovic fiebert mit

Eriksen (21.), Rasmus Højlund (32.) und dem Wolfsburger Bundesliga-Profi
Jonas Wind (39.) fehlten aus der Distanz Präzision oder Durchschlagskraft.
Einmal lag der Ball nach einer überraschenden Eckball-Variante zusammen mit
Stürmer Wind und dem gut beschäftigten Serben-Keeper Predrag Rajkovic im Tor -
doch Eriksens Hereingabe war zuvor im Aus.

Serbiens Tennis-Legende Novak Djokovic, der vor dem Spiel seine Landsleute
am Spielfeldrand geherzt und abgeklatscht hatte, sah bei seinem Team lange
nichts, was mit dem von ihm geliebten Angriffsspiel zu tun hatte. "Safety
first", lautete die Devise des Teams um den Bremer Abwehrspieler Milos
Veljkovic.

Hau-Ruck-Aktionen

Nach vorne ging es nur mit Hau-Ruck-Aktionen. Das Kalkül von Trainer Dragan
Stojkovic, in der Offensive zunächst auf Kapitän Dusan Tadic und Juventus Turins
Topstürmer Dusan Vlahovic zu verzichten, ging nicht auf. Der frühere deutsche
Junioren-Nationalspieler Lazar Samardzic als neuer Mann setzte keine Akzente.
Zur Pause kam Tadic für ihn, der die Anhänger wiederholt zu mehr Anfeuerung
animierte.

Nachdem ein Großteil der Zuschauer die magere Vorstellung vor der Pause mit
Pfiffen bedacht hatte, war nach dem Seitenwechsel viel Spannung in einem lange
enttäuschenden Spiel. Besonders, weil auch das Parallelspiel zwischen
Titelkandidat England und Slowenien zur Pause ebenfalls 0:0 stand.

Last-Minute-Held Jovic wieder Joker

Die Hereinnahme des Ex-Frankfurters Luka Jovic, der die Serben mit seinem
Last-Minute-Tor gegen Slowenien die Achtelfinal-Hoffnung geschenkt hatte, wurde
von den serbischen Fans lautstark bejubelt.

Noch lauter wurde es beim vermeintlichen 1:0 durch ein Eigentor von Joachim
Andersen, das wegen einer Abseitsstellung jedoch nicht zählte. Daran änderte
auch die Überprüfung durch Video-Schiedsrichter Bastian Dankert
nichts./kun/DP/he

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