18.06.2024 17:29:27 - dpa-AFX: Bundesbank dünnt Filialnetz aus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bundesbank schließt in den nächsten
Jahren 8 ihrer 31 Filialen. Zugleich soll an den Standorten Frankfurt, Hannover,
Köln und Stuttgart an "logistisch günstigen Standorten" neu gebaut werden, wie
die Notenbank am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

Von den geplanten Schließungen, die 2028 beginnen sollen, sind nach Angaben
der Bundesbank nach heutigem Stand 400 Beschäftigte betroffen. Aufgrund der
Altersstruktur in den Filialen geht die Notenbank davon aus, dass die Zahl
letztlich deutlich niedriger liegen wird. Betriebsbedingte Kündigungen im Zuge
der Umstrukturierung schloss die Bundesbank ausdrücklich aus.

2028 will die Bundesbank zunächst ihre Standorte Ludwigshafen, Osnabrück und Ulm aufgeben. In den Jahren 2034 bis 2039 werden dann die Filialen Augsburg,
Freiburg, Koblenz, Reutlingen und Würzburg dichtgemacht.

Bundesbank will hohe Sanierungskosten vermeiden

"Ein wesentlicher Grund für die Neuaufstellung ist neben der geringeren
Auslastung einzelner Standorte die Sanierungsbedürftigkeit vieler Filialgebäude
der Bundesbank, für die in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen
erforderlich wären", erläuterte die Bundesbank.

Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz versicherte: "Die Bundesbank erhält die
Präsenz in den Regionen als Grundpfeiler für die Bargeldversorgung ihrer
Geschäftspartner, also der Kreditinstitute, des Handels und der
Wertdienstleister."

Filialnetz schon deutlich geschrumpft

Die Notenbank hatte bereits in der Vergangenheit ihr Filialnetz deutlich
verkleinert, weil sie mit der Euro-Einführung viele Aufgaben an die Europäische
Zentralbank (EZB) abgegeben hatte.

Die Bundesbankfilialen sind vor allem für die Bargeldbearbeitung zuständig,
die inzwischen stark automatisiert abläuft. Die Filialen versorgen Banken und
Einzelhändler mit Bargeld, nehmen Münzen und Scheine entgegen und überprüfen
diese auf Fälschungen und Schäden. Verbraucher können in den Filialen zudem
unbefristet D-Mark-Banknoten und -Münzen in Euro umtauschen.

Im Jahr 2002 zählte die Notenbank noch mehr als 14 300 Vollzeitbeschäftigte
an bundesweit 118 Standorten. Ende vergangenen Jahres waren es 10 255
Vollzeitbeschäftigte, die sich auf die Zentrale in Frankfurt, 9
Hauptverwaltungen und 31 Filialen verteilten./ben/mar/DP/jha

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