10.07.2024 06:35:04 - dpa-AFX: ROUNDUP: Debatte über Bidens Kandidatur - Unruhe in Partei hält an

WASHINGTON (dpa-AFX) - Trotz der Hartnäckigkeit von US-Präsident Joe Biden
in der Debatte über seine Präsidentschaftskandidatur hält die Unruhe in seiner
Partei an. Bei Treffen im US-Kongress debattierten Parlamentarier der
Demokratischen Partei am Dienstag (Ortszeit) über die politische Zukunft des
81-Jährigen. Zwar stellten sich die Parteispitzen weiter öffentlich hinter Biden
- die Forderungen nach einem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen verhallen
allerdings nicht.

Weiter Zweifel in der Partei an Biden

Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf nicht namentlich genannte
Quellen, dass drei Senatoren bei einem Fraktionsessen gesagt hätten, Biden könne
bei der Präsidentschaftswahl im November nicht gegen seinen republikanischen
Herausforderer Donald Trump gewinnen. Bidens Vertrauter, Senator Chris Coons,
verteidigte den US-Präsidenten zwar erneut. Er sagte aber auch, die Debatte sei
noch nicht vorbei. Die demokratische Abgeordnete Mikie Sherrill forderte Biden
zum Rückzug auf, damit eine Alternative gefunden werden könne. Bereits zuvor
hatte sich rund ein halbes Dutzend Abgeordnete öffentlich ähnlich zu Wort
gemeldet.

Bidens Vize Kamala Harris, die als mögliche Nachfolgerin gehandelt wird,
betonte bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas, dass eine
Präsidentschaftskandidatur niemals einfach sei. Aber Biden sei ein "Kämpfer".
Ähnlich stellte es Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre dar. Biden habe in der
Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass seine Kritikerinnen und Kritiker falsch
liegen würden. "Er wird weiter kämpfen. Das ist die Quintessenz der Geschichte
von Joe Biden" sagte sie. Sie betonte, dass Biden sich bei einer Wiederwahl zu
einer vollen zweiten Amtszeit verpflichte. An deren Ende wäre er 86 Jahre alt.

Bidens mentale Fitness ist Dauerthema

US-Medien berichteten, dass ein Mitglied der US-Marine disziplinarisch
abgestraft worden sei, weil es erfolglos versucht haben soll, sich unbefugten
Zugang zur medizinischen Akte von Biden zu verschaffen. "Zu keiner Zeit wurden
die persönlichen Informationen des Präsidenten kompromittiert", teilte die
US-Marine den Berichten nach mit. Der Vorfall soll sich schon im Februar
ereignet haben.

In den USA wird diskutiert, ob Biden wegen seines hohen Alters der richtige
Präsidentschaftskandidat der Demokraten für die Wahl im November ist. Biden muss
sich seit seinem TV-Debakel gegen Trump zunehmend Fragen zu seiner geistigen
Fitness gefallen lassen - aber die Frage, ob Biden mental in der Lage wäre, sein
Amt bei einer Wiederwahl voll auszufüllen, ist schon länger Thema.

Biden weist jegliche Zweifel zurück und lehnt einen kognitiven Test ab.
Umfragen, wonach Biden seit der Debatte an Unterstützung verliert, stellt der
Demokrat infrage. Aktuell versucht der US-Präsident beim Nato-Gipfel in der
US-Hauptstadt Washington als Gastgeber und Anführer des Verteidigungsbündnisses
zu punkten./nau/DP/zb

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH