25.06.2024 20:06:33 - dpa-AFX: EM 2024/Trotz Mbappé-Tor: Frankreich verpasst Platz eins

DORTMUND (dpa-AFX) - Auch das erste EM-Tor von Masken-Superstar Kylian
Mbappé hat Frankreichs filigranen Fußballern nicht zu Platz ins in der
komplizierten Gruppe D verholfen. Der Neuzugang von Real Madrid stand nach
seinem Nasenbeinbruch zwar wieder in der Startelf der Franzosen und brachte den
Titelkandidaten am Dienstag mit einem verwandelten Strafstoß in der 56. Minute
in Führung. Doch weil Robert Lewandowski für die bereits zuvor ausgeschiedenen
Polen ebenfalls per Foulelfmeter (79.) zum Ausgleich traf, musste sich die
Équipe Tricolore mit einem 1:1 (0:0) und dadurch mit Platz zwei begnügen.

Mit nun 13 Treffern bei Welt- oder Europameisterschaften zog Mbappé mit Just Fontaine (13) gleich. Nur der legendäre Michel Platini hat für Frankreich noch
einen Treffer mehr bei großen Turnieren erzielt. Im Achtelfinale treffen die
Franzosen nun auf den Zweiten der Gruppe E.

Mbappé benötigte eine ganze Weile, um sich an das Spielen mit Gesichtsmaske
zu gewöhnen. Der Offensivstar wirkte ungewohnt gehemmt und hielt sich in den
Zweikämpfen noch deutlich zurück. Erst kurz vor der Pause zündete der 25-Jährige
zweimal den Turbo und kam zu zwei guten Chancen. Beide Male verhinderte Polens
Torwart Lukasz Skorupski mit guten Reaktionen den ersten Turniertreffer von
Mbappé.

Ansonsten boten beide Mannschaften im ersten Durchgang einen
semi-unterhaltsamen Sommerkick. Die bereits ausgeschiedenen Polen versteckten
sich nicht und wollten ihren gut 20 000 Landsleuten im Stadion zum Abschluss
eines enttäuschenden Turniers noch einmal etwas bieten.

Erstmals während der EM stand Robert Lewandowski in der Startelf. Der
frühere Münchner und Dortmunder hatte den Auftakt gegen die Niederlanden wegen
Problemen am Oberschenkel verpasst und war gegen Österreich nur eingewechselt
worden. Nun meldete sich der Polen-Star zurück, was dem Spiel seines Teams
guttat. In der 34. Minute hätte der am Oberschenkel bandagierte Lewandowski die
Polen fast in Führung gebracht, sein Kopfball strich aber knapp am Tor der
Franzosen vorbei.

Trotz der für ihn so enttäuschenden EM hatte der Stürmer vom FC Barcelona
bereits vor der Partie klar gemacht, dass er seine Karriere im Nationalteam
fortsetzen werde. "Ich spüre immer noch dieses Feuer in mir. Vielleicht wache
ich irgendwann auf und sage: Ich muss aus der polnischen Nationalmannschaft
zurücktreten." Aber dieser Moment sei noch nicht gekommen. "Das ist morgen nicht
mein letztes Spiel", hatte der 35-Jährige gesagt.

Gegen Frankreich tauchte der Routinier nach der Pause immer mehr ab. Im
Mittelpunkt stand stattdessen Mbappé. Die Maske schien den Offensivmann jetzt
nicht mehr zu behindern. Vier Minuten nach der Pause vergab der pfeilschnelle
Stürmer zwar noch einmal. Sieben Minuten später brachte er den Titelkandidaten
dann aber doch per Strafstoß in Führung, nachdem Ousmane Dembélé gefoult worden
war.

Frankreich schien nun auf Kurs, doch dann trat Lewandowski doch noch einmal
in Erscheinung. Zunächst scheiterte er mit dem viel zu lässig geschossenen
Strafstoß an Frankreichs Keeper Mike Maignan. Doch weil der Torhüter die Linie
zu früh verlassen hatte, bekam Lewandowski eine zweite Chance und nutzte sie zum
Ausgleich./lar/DP/he

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