17.05.2024 12:00:39 - dpa-AFX: China greift angeschlagenem Immobilienmarkt unter die Arme

PEKING (dpa-AFX) - China hat eine Reihe von Maßnahmen zur Stützung des
angeschlagenen Immobilienmarkts auf den Weg gebracht. Unter anderem wurde ein
landesweiter Mindesthypothekenzins abgeschafft, wie aus einer Mitteilung der
chinesischen Notenbank vom Freitag hervorgeht. Außerdem wurde die
Mindestanzahlung für Wohnungskäufe gesenkt.

Mit der geänderten Regelung müssen Käufer einer Erstwohnung nur noch eine
Mindestanzahlung von 15 Prozent tätigen und die Käufer einer Zweitwohnung von 25
Prozent. Zuvor hatten die Quoten für die Anzahlungen noch bei 20 Prozent
beziehungsweise 30 Prozent gelegen.

Darüber hinaus wird die Notenbank des Landes ein Refinanzierungsprogramm für den öffentlichen Wohnungsbau auflegen, mit einem Volumen von 300 Milliarden Yuan
(38,3 Milliarden Euro).

Zudem berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, dass die
Kommunalverwaltungen des Landes aufgefordert werden, Gewerbeimmobilien zu
angemessenen Preisen zu kaufen und in bezahlbaren Wohnraum umzuwandeln.

Chinas Wirtschaft leidet unter einer ernsten Krise auf dem Immobilienmarkt.
In den vergangenen Jahren wurden in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu
viele Immobilien auf Pump gebaut, was zu einem hohen Leerstand geführt hat.

Am Freitag hat die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtete, dass der hoch verschuldete Immobilienkonzern Country Garden eine mögliche
Auflösung durch ein Hongkonger Gericht vorerst abwenden konnte. Country Garden
ist nicht der einzige Immobilienentwickler, der durch die seit Jahren anhaltende
Immobilienkrise in Bedrängnis geraten ist. Ende Januar hatte ein Gericht in
Hongkong die Zerschlagung des Immobilienriesen China Evergrande
angeordnet./jkr/jsl/stk

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