28.06.2024 14:43:38 - dpa-AFX: WDH: Warnung vor Bakterien-Giften in Pilzglas

(Im letzten Satz des letzten Absatzes wurde konkretisiert, dass es sich um
Bohnensalat handelte.)

BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - In eingelegten Pilzen mit der Beschreibung
"Gemeiner Weiß-Täubling" könnten gefährliche Nervengifte stecken. Das Portal
lebensmittelwarnung.de hat deswegen eine Warnung vor dem Produkt der Firma
Lackmann Fleisch- und Feinkostfabrik mit Sitz im baden-württembergischen
Willstätt veröffentlicht. Das Unternehmen erklärte am Freitag, es sei von einem
Kunden über den Verdacht informiert worden. Die Untersuchungsergebnisse stünden
aber noch aus.

In dem Produktrückruf ist vom sogenannten Lebensmittel-Botulismus die Rede.
Ausgelöst wird diese häufig schwere Vergiftung von dem Bakterium Clostridium
botulinum, welches unter Sauerstoffabschluss Nervengifte bilden kann. Werden
betroffene Lebensmittel verzehrt, kann das zu Sehstörungen, Schluckstörungen und
Lähmungen führen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann sie lebensbedrohlich
sein.

Betroffen von dem Rückruf sind nur Gläser mit dem Produktnamen "Gemeiner
Weiß-Täubling" mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 20.05.2025. Die Pilze sind laut
dem russischen Teil des Etiketts in Salzlake eingelegt und stammen aus dem
Altai, einem Gebirge in Russland. Das Produktionsdatum war der 20.11.2023, der
EAN-Code lautet 4250370532731. Das Produkt war in fast allen Bundesländern auf
dem Markt.

Botulismus ist in Deutschland eine seltene, jedoch sehr ernste Krankheit.
Wie das Robert Koch-Institut schreibt, kann sie nicht von Mensch zu Mensch
übertragen werden. Am häufigsten wird sie durch Aufnahme durch kontaminierte
Lebensmittel verursacht. Wer Symptome entwickle, solle sofort medizinisch
behandelt werden.

Vor nicht einmal zwei Wochen waren rund 150 Menschen in Russland an
Botulismus erkrankt. Sie hatten Bohnensalat gegessen, den ein
Lebensmittellieferdienst aus Bohnen-Konserven hergestellt hatte./dd/DP/jha

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