14.05.2024 08:58:46 - dpa-AFX: Großbritannien: Arbeitsmarkt schwächt sich weiter ab

LONDON (dpa-AFX) - Der britische Arbeitsmarkt schwächt sich weiter ab. Im
ersten Quartal stieg die Arbeitslosigkeit, während die Beschäftigung zurückging.
Die Löhne steigen immer noch deutlich, was der britischen Notenbank mit Blick
auf Inflationsrisiken nicht gefallen dürfte.

Die Arbeitslosenquote betrug in den ersten drei Monaten der Jahres 4,3
Prozent, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Das ist im
längeren Vergleich ein niedriger Wert, zugleich sind es aber 0,5 Prozentpunkte
mehr als im Schlussquartal 2023. Analysten hatten mit dem Anstieg gerechnet. Die
Erwerbsquote fiel im Quartalsvergleich spürbar um 0,6 Punkte auf 74,5 Prozent.

Die Zahl der offenen Stellen liegt weiterhin hoch, sie ist aber seit
längerem rückläufig. Aktuell sind knapp 900 000 Arbeitsplätze unbesetzt. Das
sind immer noch mehr als vor der Corona-Pandemie, aber 26 000 Stellen weniger
als im Vorquartal.

Die Lohnentwicklung hat sich zuletzt zwar tendenziell abgeschwächt, die
Löhne und Gehälter steigen aber nach wie vor deutlich. Im ersten Quartal
erhöhten sie sich wie im Quartal zuvor um nominal 6,0 Prozent. Das lag über den
Erwartungen von Analysten. Real, also unter Abzug der Inflation, betrug der
Lohnzuwachs 2,0 Prozent.

Die Bank of England steuert auf eine erste Zinssenkung zu, nachdem sie sich
seit längerem gegen die hohe Inflation mit einer straffen Geldpolitik stemmt.
Ein schwächerer Arbeitsmarkt kommt ihr gelegen, da er für weniger Lohnauftrieb
spricht. Die immer noch deutlich steigenden Löhne stehen dem jedoch
entgegen./bgf/jha/

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