17.06.2024 06:08:16 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Nach Schüssen auf Mann mit Schieferhammer gehen Ermittlungen weiter

HAMBURG (dpa-AFX) - Nach den Schüssen von Polizisten auf einen 39-Jährigen,
der nahe der Reeperbahn in Hamburg-St. Pauli mit einem Schieferhammer und einem
Molotowcocktail drohte, gehen die Ermittlungen am Montag weiter. Nach Angaben
der Polizei vom Sonntag handelte der Deutsche möglicherweise in einem
psychischen Ausnahmezustand. Hinweise auf seine Motivation gab es zunächst
nicht. Zum Wohnort wollte ein Polizeisprecher am Sonntagabend keine Angaben
machen.

Kurz vor dem Vorfall gab es im Stadtteil St. Pauli wegen des EM-Spiels
Niederlande gegen Polen einen Marsch mit etwa 13 000 niederländischen Fans.
Dieser sei aber während des Einsatzes bereits vorbei gewesen, teilte die Polizei
mit. Es gebe keine Hinweise, dass die Tat in Bezug zur
Fußball-Europameisterschaft stehe.

Der Mann war laut Polizei am Sonntagmittag aus einem Imbiss in der
Silbersackstraße gekommen. Mit einem Schieferhammer und einem Molotowcocktail in
der Hand sei er bedrohlich auf Passanten und Polizisten zugegangen. Der
Aufforderung, beides fallenzulassen, sei er nicht nachgekommen, teilte die
Polizei weiter mit. Auch der Einsatz von Pfefferspray stoppte ihn nicht.
Schließlich hätten die Beamten geschossen. Der Mann sei getroffen worden und zu
Boden gefallen. Er habe sofort medizinische Hilfe bekommen und sei in ein
Krankenhaus gebracht worden. Polizisten oder unbeteiligte Dritte seien nicht
verletzt worden.

Während des Vorfalls waren noch einige niederländische Fans in unmittelbarer Nähe zum Tatort. Wie auf Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren,
zu hören ist, erhielten sie über Lautsprecher auf Niederländisch durchgesagte
Anweisungen der Polizei, die wegen des Fanfestes von niederländischen Kollegen
unterstützt wurden.

Der Mann soll laut Polizei in Untersuchungshaft kommen. Die Mordkommission
habe die Ermittlungen übernommen. "Im Hinblick auf den Schusswaffengebrauch
durch die Einsatzkräfte übernahm, wie in solchen Fällen üblich, das Dezernat
Interne Ermittlungen der Innenbehörde die Überprüfungen", hieß es./let/DP/zb

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