25.06.2024 17:56:06 - dpa-AFX: Aktien Zürich Schluss: Kursverluste - Richemont von Spekulationen getrieben

ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach dem Plus zum Wochenauftakt ging es am Dienstag an
der Schweizer Börse wieder nach unten. Händler sprachen von einer Vielzahl von
Elementen, die den Markt derzeit umtrieben. So hatte die Aussicht auf eine
Annäherung im Zollstreit zwischen Brüssel und Peking den Märkten am Vortag noch
kräftig Auftrieb gegeben. Doch nun hat sich auch Kanada auf die Seite der EU und
der USA geschlagen und wirft China Dumpingpreise vor.

Die Anleger warten auf die Berichtssaison zum zweiten Quartal. Und diese
könnte bei den großen Unternehmen holpriger verlaufen als erwartet, so die
Befürchtung bei Händlern. So belasteten etwa schlechte Nachrichten von Airbus
und Merck die Stimmung. Darüber hinaus würden die Wahlen in den
USA und in Frankreich ihre Schatten vorauswerfen. Die unklaren wirtschaftlichen
und politischen Aussichten in vielen Regionen hätten zu einer gewissen
Verunsicherung geführt.

Der Swiss Market Index (SMI) büßte am Dienstag 0,58 Prozent
auf 12 086,31 Punkte ein, gegen Handelsende belastet von sinkenden Notierungen
der US-Standardwerte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fiel um
0,41 Prozent auf 1955,30 Punkte und der breit gefasste SPI um 0,62 Prozent auf
16 037,64 Zähler.

Die Richemont -Aktien waren mit einem Kursplus von 2,7 Prozent die mit Abstand größten Gewinner. Marktteilnehmer verwiesen auf Berichte der
Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach sich der LVMH -Milliardär
Bernard Arnaud beim Luxusgüterhersteller eingekauft haben soll. Ein Analyst
vermutet, dass es sich dabei um eine persönliche Beteiligung Arnaults handelt.

Ansonsten bestätigte der Blick auf die größten Kursausschläge, dass Anleger
Gewinne versilberten und nach vermeintlichen Schnäppchen suchten. So führten die
Schindler PS mit einem Kursverlust von 3,9 Prozent das Verliererfeld an - seit
Jahresstart hatten sie bis Montag Börsenschluss 11 Prozent gewonnen. Straumann
und SIG (je +1,0 Prozent) wiederum hatten im bisherigen Jahresverlauf
zweistellige Kursverluste eingefahren.

Auch bei Werten wie UBS (-3,2 Prozent), Alcon
(-0,9 Prozent), Lonza (-0,7 Prozent) oder VAT (-0,3 Prozent)
dürften die Abgaben mit der bisher starken Performance im ersten Halbjahr
zusammenhängen, hieß es im Handel.

ABB (-0,9 Prozent) und Geberit (-1,3 Prozent) verbilligten
sich ebenfalls deutlich. Händler verwiesen auf eine generelle Branchenschwäche
bei Industriewerten in Europa. Auslöser war eine Gewinnwarnung des
Flugzeugherstellers Airbus - auch wenn diese in erster Linie auf Probleme in der
Lieferkette und nicht auf die Nachfrage zurückzuführen war.

Kühne+Nagel schlossen 0,5 Prozent tiefer. Der Chef des Logistikkonzerns
sprach in einem Interview mit AWP mit Blick auf die Seefracht von einer
"eigentlichen Wiederbelebung des Marktes", die gerade vor sich gehe.

Dass die Abschläge hierzulande vergleichsweise moderat ausfielen, lag auch
daran, dass das Schwergewicht Novartis (-0,1 Prozent) eine
gewisse Stütze gab. Die zuletzt gut gelaufenen Roche -Bons (-0,8
Prozent) und Nestlé (-0,8 Prozent) wurden dagegen verkauft.

In den hinteren Reihen stachen Meyer Burger (+32 Prozent) hervor. Grund für
den Kurssprung waren laut Händlern die Fortschritte bei der Verlagerung des
Kerngeschäfts in die USA, über die das Solarunternehmen am Morgen berichtet
hatte./ra/rw/AWP/jha
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
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