14.06.2024 13:28:13 - Länder wollen Elementarschadenpflichtversicherung und pochen auf: Tempo

BERLIN/REGENSBURG (dpa-AFX) - Im Streit um die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung erhöhen die Länder den Druck auf den Bund. Der Bundesrat verabschiedete am Freitag einen Entschließungsantrag, in dem er auf die jüngsten Extremwetterereignisse und Großschadenslagen durch Hochwasser verweist. Auch die Verbraucherschutzminister fordern derweil Tempo.

Der Bundesrat unterstreicht in seinem Antrag erneut die dringende Notwendigkeit, "schnellstmöglich eine flächendeckende Elementarschadenpflichtversicherung einzuführen". Ziel müsse es sein, für die Betroffenen eine wirksame finanzielle Absicherung gegen die massiven materiellen Schäden zu schaffen und gleichzeitig die Steuerzahler, die für die Unterstützung nicht abgesicherter Hauseigentümer aufkommen müssten, zu entlasten.

Preise bei hohem Risiko aktuell "astronomisch hoch"

Die Preise für Elementarschadenversicherungen seien vor allem für Hausbesitzer mit besonders hohem Risiko aktuell "astronomisch hoch", sagte die saarländische Ministerpräsidentin, Anke Rehlinger (SPD). Durch die Einführung einer Pflichtversicherung würde eine Beitragsgestaltung ermöglicht, die dafür sorgen würde, dass sich am Ende alle eine solche Versicherung leisten könnten.

Die Verbraucherschutzminister fordern, der Bund solle ein System entwickeln, das die jeweiligen Risiken durch eine Beitragsstaffelung berücksichtigt - das aber gleichzeitig die einzelnen Versicherungsnehmer nicht überfordert. Und es soll schnell gehen: Das Gesetzgebungsverfahren solle noch in dieser Legislaturperiode - also bis spätestens Herbst 2025 - abgeschlossen werden.

"Die Folgen der aktuellen Flutkatastrophe machen noch einmal deutlich, dass die Einführung einer bundesweiten Elementarschadenversicherung überfällig ist", sagte der aktuelle Vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Thorsten Glauber (Freie Wähler). Die existenziellen finanziellen Schäden eines Hochwassers könnten Betroffene nicht alleine tragen.

Bundesweit nur rund jedes zweite Haus gegen Elementarschäden versichert

Bundesweit ist nur etwa jedes zweite Haus mit einer Elementarversicherung gegen Hochwasser, Schäden durch Starkregen, Erdrutsche oder Schneedruck finanziell abgesichert - obwohl durch den Klimawandel die Risiken steigen. Die Länder hatten die Bundesregierung bereits vor mehr als einem Jahr aufgefordert, einen Vorschlag für eine bundesgesetzliche Regelung zur Einführung einer Pflichtversicherung vorzulegen.

Eine hierzu später eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe soll nach Angaben des Bundesjustizministeriums jetzt bis zum nächsten Treffen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 20. Juni ein Ergebnis vorlegen. Innerhalb der Ampel-Koalition ist die Forderung nach einer Pflichtversicherung für Elementarschäden umstritten. Vor allem Politiker der FDP haben sich dazu skeptisch geäußert./ctt/DP/ngu


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ALLIANZ SE NA O.N. 840400 Xetra 262,000 28.06.24 13:12:46 +2,600 +1,00% 261,800 261,900 261,000 259,400
AXA S.A. INH. EO 2,29 855705 Xetra 30,590 28.06.24 13:00:00 +0,180 +0,59% 30,500 30,560 30,720 30,410
HANNOVER RUECK SE NA O.N. 840221 Xetra 238,400 28.06.24 13:13:24 +3,100 +1,32% 238,200 238,400 237,000 235,300
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. 843002 Xetra 471,500 28.06.24 13:13:49 +3,200 +0,68% 471,300 471,500 470,600 468,300
TALANX AG NA O.N. TLX100 Xetra 75,600 28.06.24 13:13:24 +0,650 +0,87% 75,500 75,600 75,150 74,950

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